Konzerncontrolling 2030: Entwicklungstendenzen und Herau ... / 2 Ein Ordnungsrahmen für ein Operating Model

Die Betrachtung der Entwicklungstendenzen des Konzerncontrollings erfolgt hier innerhalb eines übergreifenden Ordnungsrahmens für ein sogenanntes Operating Model. Er beschreibt wesentliche Gestaltungsaspekte einer Finanzorganisation in geschlossener Form (Abb. 2). Ausgegangen wird von einer übergeordneten Funktionsstrategie des Konzerncontrollings (Strategy & Steering) mit einem zugehörigen Zielbild (Vision), einem generellen Steuerungs- bzw. Gestaltungsanspruch (Ambition) und der damit verbundenen grundsätzlichen Vorgehensweise (Strategie). Es ist eng verknüpft mit der Geschäftsstrategie, dem Geschäftsmodell, der Organisation und der Rollen- und Verantwortungsverteilung des Unternehmens und bestimmt den Leistungsumfang (Service Portfolio) der Funktion. Konkret prägen sich sowohl die Funktionsstrategie als auch der Leistungsumfang regelmäßig als Kombination, manchmal auch als Spannungsfeld, aus dem Selbstverständnis der Konzerncontroller und den vom Konzern bzw. der Konzernleitung formulierten Anforderungen aus.

Abb. 2: Ordnungsrahmen für ein Operating Model^[1]

Hieraus lassen sich die Rollenmodelle und die mit ihnen verbundenen Verantwortlichkeiten und Aufgabenbereiche (Roles & Responsibilities) ableiten. Als typische Ausprägungen können die Governance-Rolle (konzernweite Entwicklung und Festlegung von Controlling-Standards, -Richtlinien, -Vorgehensweisen etc.), die Produktionsrolle (Bereitstellen von Informationen, Berichten, Plänen etc.), die Business-Partner-Rolle (geschäftsnahe, entscheidungsorientierte Unterstützung des Managements) und ggf. weitere unterschieden werden.^[2] Welche dieser Rollen auf Konzernebene in welchem Umfang zum Tragen kommen, ist nur unternehmensspezifisch zu beantworten. Allerdings ist die Governance-Rolle, die mit Abstand verbreitetste, häufig...