Kommunikation in Krisen und Changeprozessen / 3.1 Psychologische Aspekte

Cornelia Krehl

Psychologische und emotionale Belastungen zählen zu den häufigsten, aber oft unterschätzten Begleiterscheinungen von Wandel – für Mitarbeitende wie für HR und Führungskräfte. Sie stehen zwischen den Erwartungen des Topmanagements und den Sorgen und Bedürfnissen ihrer Teams. Ängste spielen dabei eine große Rolle. Typisch sind Ängste vor Kontrollverlust, Leistungsdruck und Orientierungslosigkeit – und nicht selten begegnen sie "Change Fatigue", einen Zustand innerer Erschöpfung infolge wiederkehrender Change-Prozesse. Gleichzeitig steigt der Bedarf nach Sinnstiftung, Partizipation und Dialog.

HR und Führungskräfte müssen den Wandel rational und emotional begleiten:

rational, indem die fachlichen Gründe und Vorteile von Veränderungen verständlich kommuniziert werden (z. B. durch frühzeitige interne Information, FAQs oder Workshops),

emotional, indem Sorgen und Widerstände aufgefangen werden (z. B. durch Coaching, Dialogformate oder individuelle Gespräche).^{^[1]}

Führungskräfte sind gefordert, gezielt zuzuhören, individuelle Perspektiven zu verstehen und als Vorbild für Reflexion und dialogischen Umgang zu agieren.^{^[2]}

[1] Vgl. Deekeling / Arndt: Change-Kommunikation in Unternehmen, 2021, S. 551f.

[2] Vgl. Deekeling / Arndt: Change-Kommunikation in Unternehmen, 2021, S. 554.