Nach 2002 waren in immer kürzeren Abständen weitere Hochwasserereignisse zu verzeichnen, so im März/April 2006 und im Juni 2013. Das Hochwasser von 2013 tritt dabei besonders hervor. Auch hier traf ergiebiger Dauerregen – innerhalb von 4 Tagen fielen bis zu 200 Liter pro Quadratmeter – auf Böden, die aufgrund des sehr feuchten Monats Mai eine hohe Bodenfeuchte aufwiesen und den Niederschlag nicht aufnehmen konnten. Die Pegelstände erreichten fast das Niveau von August 2002.
Starkniederschlag
Hinzu kommen örtlich begrenzte Starkniederschläge in den Jahren 2010 und 2021. Sie führten u. a. zu Erdrutschen. Das Wasser richtete hier jedes Mal große Schäden an. Fördermittel wurden in Anspruch genommen. Dies zog aber stets einen enormen bürokratischen Verwaltungsaufwand nach sich, was neben der originären Herausforderung – der Schadensbeseitigung – eine Belastung für die Betroffenen darstellte. Trotz aller politischen Versprechungen zur unbürokratischen und schnellen Hilfe hat sich daran bis heute nichts geändert.
Sturm
Meteorologen beobachten in den vergangenen Jahren vermehrt Stürme – auch in Deutschland. Die Große Kreisstadt Pirna blieb hiervon nicht verschont. Immer wieder werden durch schwere Stürme Dächer abgedeckt, Bäume entwurzelt bzw. brechen wie Streichhölzer. Im Nachgang eines solchen Schadensereignisses gilt es, herabgefallene Äste in Größenordnungen zu beseitigen. Zum Schutz des öffentlichen Verkehrsraums werden zudem Bäume gefällt. Ein darüber hinausgehender Schutz für die Stadt und Bewohner ist fast unmöglich.
Die teilweise erheblichen Schäden wurden durch den Kommunalen Schadensausgleich (KSA) ausgeglichen. Jedoch musste hier die Bearbeitung der Vorgänge ebenfalls neben der eigentlichen Verwaltungsarbeit erfolgen.
Hitzeperioden
Infolge des Klimawandels wird extreme Hitze immer häufiger und intensiver. Auch in Deutschland – vor allem im Süden und Osten – steigt die Zahl der Hitzetage (Höchsttemperatur 30 Grad Celsius und mehr) und es werden immer neue Höchsttemperaturen erreicht. Für Kinder, ältere und kranke Menschen bedeutet dies ein höheres Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen. Zudem werden hitzebedingte Arbeitsausfälle in bestimmten Branchen und auch bei gesunden Menschen wahrscheinlicher.
Die heutigen Siedlungsstrukturen, vor allem dicht bebaute städtische Gebiete, verstärken die Auswirkungen extremer Hitze. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Stadt an Hitzetagen fast menschenleer ist. Weder Einheimische noch Touristen sind auf den öffentlichen Straßen und Plätzen anzutreffen. Geschäfte, Restaurants, Cafés haben mit Umsatzeinbußen zu kämpfen. Dies wirkt sich letztlich auf die städtischen Steuereinnahmen aus.
Studien zeigen, dass Hitze unproduktiv macht und das Arbeitstempo sinkt. Daher sind Mitarbeiter an solchen Tagen weniger belastbar und weniger leistungsfähig. Doch eine Ausstattung von 3 historischen Verwaltungsgebäuden mit Klimaanlagen ist teilweise baulich nicht umsetzbar und letztlich auch nicht finanzierbar. Nur ein großer Beratungsraum verfügt über eine Klimaanlage. Stattdessen wurden die Fenster mit hitzeabweisender Folie überzogen und Ventilatoren angeschafft. Automaten mit Trinkwasser stehen für die Mitarbeiter und Besucher unentgeltlich zur Verfügung.
Aber nicht nur der Mensch leidet unter der Hitze, sondern ebenso die Natur. Im städtischen Gebiet betrifft dies besonders Grünanlagen und Grünflächen. Vermehrtes Wässern allein reicht hier nicht aus. Der erhöhte Wasserbedarf und die damit verbundenen zusätzlichen Kosten sind nicht trag- und verantwortbar. Deshalb wurde sich bereits im Rahmen des Haushaltsstrukturkonzepts 2011 zu einem klimaangepassten Umbau der städtischen Grünflächen bekannt. Infolgedessen fiel die Wechselbepflanzung weg und wurde durch eine klimaresistente Dauerbepflanzung ersetzt.
Schnee
Während die Hitzewellen im Sommer häufiger werden, werden die Kälteperioden im Winter immer kürzer. In ihrer Ausprägung sind die aktuellen Winter nicht mehr mit denen der Vergangenheit vergleichbar. In den Daten, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, erkennen Forschende hier einen deutlichen Einfluss der Klimaerwärmung. Einzelne Kälteperioden mit Eis und Schnee bis ins Flachland sind aber trotzdem in Abhängigkeit der Großwetterlage möglich – Tendenz sinkend.
So gab es z. B. in Pirna vor einigen Jahren so viel Schnee, dass er mit Lastkraftwagen aus der Innenstadt abtransportiert werden musste. Die Wege und Gassen der Altstadt waren aufgrund der Massen nicht mehr geh- und befahrbar. Einsatzkräfte hätten im Ernstfall nicht zu den Betroffenen vordringen können.