Eigenkapital im Abschluss nach HGB und EStG/KStG / 6 Kapitalbezogene Kennzahlen

Dipl.-Kfm. Hans-Joachim Rux

Rz. 49

Die auf das Eigen- und Fremdkapital bezogenen Kennzahlen sind Standards für die Beurteilung der Kapitalstruktur und der Rentabilität eines Unternehmens. Aus der Vielzahl der möglichen Verhältniswerte werden im Folgenden die wichtigsten aufgeführt:

a)	Anlagendeckung I^{^[1]}	=	Eigenkapital × 100 Anlagevermögen
a)	Anlagendeckung II	=	Eigenkapital+Langfristiges Kapital × 100 Anlagevermögen
b)	Eigenkapitalquote (equity ratio)	=	Eigenkapital × 100 Gesamtkapital
c)	Grad der Selbstfinanzierung	=	Gewinnrücklagen × 100 Eigenkapital
d)	Fremdkapitalanteil	=	Fremdkapital × 100 Bilanzsumme
e)	Finanzierung	=	Eigenkapital × 100 Fremdkapital
f)	Fremdmittelbelastung	=	Fremdkapital × 100 Eigenkapital
g)	Obligobelastung	=	Eventualverbindlichkeiten × 100 Gesamtkapital
h)	Kapitalausstattung	=	Dauerkapitalbedarf Langfristiges Kapital
i)	Kapitalanspannung	=	Bereinigte Bilanzsumme Eigenkapital
j)	Fremdkapitalstruktur	=	Langfristiges Fremdkapital Kurzfristiges Fremdkapital
k)	Rentabilität des Eigenkapitals	=	Jahresüberschuss × 100 Eigenkapital
l)	Rentabilität des Gesamtkapitals	=	(Jahresüberschuss + Fremdkapitalzinsen) × 100 Gesamtkapital
m)	Kapitalumschlag	=	Umsatz Gesamtkapital
n)	Cashflow-Kapitalrendite	=	(Gewinn + Abschreibungen) × 100 Kapital
o)	Return on Investment (RoI)	=	Jahresüberschuss Umsatz	×	Umsatz Kapital
p)	Umsatzrentabilität (bilanziell)	=	Jahresüberschuss × 100 Gesamtleistung
q)	Umsatzrentabilität (zahlungsorientiert)	=	Cashflow × 100 Gesamtleistung

[1] Die Anlagendeckung I besagt, dass das Anlagevermögen durch das Eigenkapital gedeckt werden soll. Ein Verhältnis von 1:1 zeigt diesbezüglich eine ausgewogene Finanzstruktur. Sofern das Eigenkapital das Anlagevermögen nicht deckt, kann das langfristige Fremdkapital herangezogen werden. Die Anlagendeckung II setzt demnach Eigenkapital und das langfristige Fremdkapital zum Anlagevermögen in Beziehung. Man spricht von der horizontalen Finanzierungsregel (oder goldenen Bilanzregel), d. h. dass das Anlagevermögen durch langfristiges Kapital abgedeckt und das Umlaufvermögen weitestgehend durch kurzfristiges Kapital finanziert werden kann.

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