Bilanzanalyse in der HGB- und IFRS-Rechnungslegung

Die Rechnungslegung bietet eine Menge an potenziell verfügbaren Informationen, die aber durch Analysen gehoben werden müssen, um rechenzweckbezogen Informationen zu generieren. Im Zentrum der Analyse stehen die Jahresabschlüsse mit ihren Bestandteilen, die um Lagebericht, Nachhaltigkeitsberichte, weitere verpflichtend zu veröffentlichende Unterlagen (z. B. Ertragsteuerinformationsbericht, Sorgfaltspflichtenbericht, usw.) sowie freiwillige Berichte und extern verfügbare Informationen ergänzt werden müssen. Während durch die Maßgeblichkeit die Bereinigung um steuerlich bedingte Gestaltungen eine große Herausforderung bei der Analyse von HGB-Abschlüssen ist, stellt bei den IFRS-Abschlüssen die bislang sehr freie Darstellung der anzugebenden wesentlichen Positionen eine große Herausforderung dar. Mit IFRS 18 wird sich dies zumindest für die GuV und Kapitalflussrechnung ab dem Geschäftsjahr 2027 jedoch reduzieren. Als Instrumentarium stehen der Bilanzanalyse insb. betriebswirtschaftliche Vergleiche, Aufbereitungs- und Bereinigungsrechnungen sowie Kennzahlen zur Verfügung. Letztere können komplexe Sachverhalte hochverdichtet darstellen und sind häufig besser für überbetriebliche Vergleiche einzusetzen. Die zentralen Zielsetzungen der Analyse sind die Rechenschaftslegung sowie die (künftige) wirtschaftliche Stabilität, weshalb die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die auf diese einwirkenden Risiken und Chancen im Zentrum der Betrachtung stehen. Daher werden auch zunehmend nichtfinanzielle Daten in die Analyse einbezogen. Meistens zeigt sich die Beschränkung der Analysemöglichkeit allerdings darin, dass zwar die richtigen Fragen an das Management abgeleitet werden können, nicht aber fertige Antworten zu erwarten sind. Im Rahmen der Kreditvergabe haben sich Kre...