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§ 8 Frameworks, Standards, Guidance / 1.7.2 International Integrated Reporting Council (IIRC)

Carmen Auer, Viola Möller
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Rz. 99

Beim IIRC handelt es sich um eine weltweite Vereinigung von u. a. Investoren, Unternehmen, Standardsetzern und NGOs. Ziel des Zusammenschlusses ist es, die Berichterstattung von Unternehmen unter Berücksichtigung ihrer Wertschöpfung weiterzuentwickeln. Vor dem Hintergrund dieser Zielsetzung wurde im Dezember 2013 ein Rahmenkonzept zum Integrated Reporting für die Berichterstattung sowohl über finanzielle als auch nichtfinanzielle Informationen geschaffen, welches im Januar 2021 aktualisiert wurde.[1]

Die Grundidee des IIRC-Rahmenkonzepts besteht aus einer in sich geschlossenen Berichterstattung, die Informationen über die Strategie, Führung und Leistung des Unternehmens sowie über die kurz-, mittel- und langfristige Prognose zur Veränderung des Unternehmenswerts geben soll.[2] In der Berichterstattung nach IIRC wird einem sog. "integrierten Denken" eine hohe Bedeutung beigemessen.

Der integrierte Bericht nach IIRC ist nicht lediglich eine additive Darstellung von finanziellen und nichtfinanziellen Informationen. Er ist vielmehr auf die Darstellung der Interdependenzen unterschiedlicher Themen im Hinblick auf die kurz-, mittel- und langfristige Wertschöpfung eines Unternehmens gerichtet. Dieser Denkansatz findet sich auch in der sich immer stärker verzahnenden Berichterstattung im Kontext der CSRD (§ 9 Rz 55 ff.) oder des ISSB wieder.

 

Rz. 100

Nach dem Rahmenkonzept des IIRC sollen die Investoren durch den integrierten Bericht in ihrer Entscheidungsfindung zur Bereitstellung von Kapital unterstützt werden.[3] Die Wertschöpfung kann zwar für das Unternehmen selbst (in Form von finanziellen Rückflüssen an Investoren) oder für die sonstigen Stakeholder bestehen. Letztere Wertschöpfung wird jedoch nur als relevant für die Berichterstattung angesehen, sofern diese für die finanziellen Rückflüsse an die Investoren wesentlich ist.[4]

 

Rz. 101

Das Rahmenkonzept des IIRC besteht aus einem prinzipienbasierten Ansatz, der sowohl eine Flexibilität in der Berichterstattung als auch eine Vergleichbarkeit von Berichterstattungen unterschiedlicher Unternehmen vereinen soll. Eine Vorgabe zu Angaben z. B. von bestimmten Leistungsindikatoren oder konkreten Informationen erfolgt jedoch nicht.[5]

 

Rz. 102

Der integrierte Bericht nach IIRC kann als eigenständiger Bericht aufgestellt oder in bestehende Berichte einbezogen werden. Im Fall eines Einbezugs z. B. in den Lagebericht hat der integrierte Bericht nach IIRC auch den Erfordernissen des Rahmenkonzepts zu entsprechen.[6]

Nach dem Rahmenkonzept des IIRC soll die Berichterstattung periodisch erfolgen.[7]

 

Rz. 103

Das Rahmenkonzept des IIRC soll vorrangig privatwirtschaftlich organisierten Unternehmen dienen, wobei Unternehmen der öffentlichen Hand sowie gemeinnützige Unternehmen das Rahmenkonzept ebenso verwenden können.[8]

 

Rz. 104

Der integrierte Bericht nach IIRC basiert maßgeblich auf der Betrachtung von verschiedenen Kapitalarten und dem damit verbundenen Prozess der Wertschöpfung. Die Kapitalarten sind als Wertspeicher (Silos) zu verstehen, die durch die Unternehmenstätigkeit verändert werden.[9] Das Rahmenwerk des IIRC empfiehlt die Verwendung folgender 6 Kapitalarten zur Berichterstattung, eine verpflichtende Anwendung dieser Kategorisierung ist allerdings nicht gefordert:

  • Finanzkapital,
  • Produktionskapital,
  • geistiges Kapital,
  • Humankapital,
  • Sozial- und Netzwerkkapital,
  • natürliches Kapital.[10]
 
Praxis-Beispiel

Durch externe Schulungsmaßnahmen hat ein Unternehmen in Humankapital investiert und dadurch den Wert des Humankapitals um X erhöht. Zugleich verringert sich der Wert des Finanzkapitals um den Wert Y. Es erfolgt eine Umwandlung von Finanz- in Humankapital.[11]

 

Rz. 105

Das Finanzkapital besteht nach dem Rahmenkonzept des IIRC aus dem Eigen- oder Fremdkapital des Unternehmens, das zur Produktion von Erzeugnissen oder für die Erbringung von Dienstleistungen zur Verfügung steht.

Als Produktionskapital werden Güter angesehen, die einem Unternehmen für die Herstellung von Erzeugnissen oder für die Erbringung von Dienstleistungen zur Verfügung stehen, wie z. B. Gebäude oder eine vorhandene Infrastruktur.

Nach dem Rahmenkonzept des IIRC besteht das geistige Kapital sowohl aus immateriellen geistigen Vermögenswerten, wie z. B. Patenten und Lizenzen, als auch aus einem organisatorischen geistigen Kapital, wie z. B. Systemen und Verfahren.

Unter dem Humankapital werden Fähigkeiten, Erfahrungen und Innovationsfreude der Mitarbeiter verstanden, einschl. der Motivation und Loyalität zum Unternehmen sowie der Bereitschaft zur Beachtung ethischer Werte und Normen.

Das Sozial- und Netzwerkkapital besteht sowohl aus der Struktur als auch aus der Fähigkeit zur Förderung des individuellen und allgemeinen Wohls und beinhaltet u. a.:

  • gemeinsame Werte, Normen und Verhaltensweisen,
  • Beziehungen zu den wesentlichen Stakeholder-Gruppen, einschl. der Bereitschaft, Beziehungen zu externen Gruppen aufzubauen, sowie
  • immaterielle Werte wie Markennamen oder Reputation.

Das natürliche Kapital beinhaltet Umweltress...

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