
Derivate gibt es in verschiedenen Formen – wir erklären Ihnen die jeweiligen Vor- und Nachteile.
Derivate gibt es in verschiedenen Formen – wir erklären Ihnen die jeweiligen Vor- und Nachteile.
Eine andere Möglichkeit mit Fremdwährungen Geld zu verdienen, ist die Spekulation mit den Devisen. Dies erfolgt aufgrund der Hebelung grundsätzlich mit dem Handel von Derivaten.
Hierbei handelt es sich im Regelfall um Options- und Termingeschäfte, die auf diverse Underlyings lauten können, in diesem Fall auf Devisen. Derivate sind Finanzinstrumente, deren Preis/Wert/Kurs von einem bestimmten Basiswert abgeleitet wird.
Call- und Put-Optionen
Eine Call-Option gibt ihrem Käufer das Recht ein bestimmtes Underlying (beispielsweise Währung) zu dem Basispreis in einem bestimmten Zeitraum, bzw. zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen. Steigt nun der Kurs/Wert der Währung, so steigt der Preis der Call-Option. Eine Put-Option gibt ihrem Käufer das Recht ein bestimmtes Underlying (beispielsweise Währung) zu dem Basispreis in einem bestimmten Zeitraum, bzw. zu einem bestimmten Zeitpunkt verkaufen. Fällt nun der Kurs/Wert der Währung, so steigt der Preis der Put-Option.
Optionsscheine
Die gängigste Form für Privatanleger ist der Kauf von Optionsscheinen an der Börse. Dabei bietet die EUWAX in Stuttgart eine sehr große Zahl börsengehandelter Optionsscheine auf Fremdwährungen an. Dies können sowohl Kauf- als auch Verkaufoptionsscheine sein, sodass man sowohl auf steigende wie auf fallende Währungen spekulieren kann. Je kürzer dabei die Rest-Laufzeit der Optionsscheine ist, desto größer sind die Schwankungen dieser Wertpapiere. Es ist zu beachten, dass der Emittent der Wertpapiere bonitätsstark ist und höchstwahrscheinlich den Handel dauerhaft in engen Handelsspannen (Kauf- und Verkaufskurse) gewährleistet.
Optionsscheinemittent | Citibank | Citibank | DZ Bank |
Währung | US-$/EUR | US-$/EUR | GBP/EUR |
Laufzeit | 5.4.2017 | 5.4.2017 | 17.3.2017 |
Basispreis | 1,10 | 1,10 | 0,95 |
Call/Put | Kauf-OS | Verkauf-OS | Kauf-OS |
Preis | 2,86 (pro 100) | 2,39 (pro 100) | 1,52 (pro 100) |
Implizite Volatilität | 9,8 % | 9,3 % | 13,5 % |
WKN | CX31NX | CX31PL | DG9LPB |
Stand: 14.10.2016
Riskante Alternative: Contracts for difference
Eine Alternative sind sogenannte CFDs (Contracts for difference). Diese werden von spezialisierten Brokern (bekannt wurde unter anderem CMC-Markets durch erheblichen Werbeaufwand) angeboten. Dabei erhält/zahlt der Kunde ähnlich wie bei Terminkontrakten nur die jeweilige Kursdiffenz, er wendet also kein Kapital auf und erhält mit einem großen Hebel die Möglichkeit der Spekulation. Einzig eine Sicherheitsleistung (ähnlich dem sogenannten „Initial Margin“ bei börsengehandelten Terminkontrakten) ist beim Broker zu hinterlegen. Die Gefahr eines großen Verlusts ist dabei beträchtlich. Viele Spekulanten, die auf einen fallenden Schweizer Franken gesetzt hatten, sind nach Ende der Euro-Stützung durch die Schweizer Notenbank Anfang Januar 2015 in die Insolvenz gerutscht, da sie durch die Nachschusspflicht ruiniert wurden.
Auch eine Option: Optionsbörsen
Professioneller aufgestellte Handelsteilnehmer bevorzugen den Kauf und Verkauf von Optionen, die an den verschiedenen Optionsbörsen gehandelt werden. Dabei sind Optionen rein formal keine Wertpapiere und die Banken oder Broker benötigen die Termingeschäftsfähigkeit des Anlegers. Vorteil ist die größere Liquidität der Optionen, da verschiedenste Market-Maker dauerhaft handelbare Kurse mit engen Preisspannen zur Verfügung stellen.
Eine weitere Möglichkeit für professionelle Marktteilnehmer ist der Einsatz von Terminkontrakten. Diese gibt es auf fast alle gängigen Währungen. Dabei handelt es sich um reine Differenzgeschäfte. Das bedeutet, dass die Marktteilnehmer sich gegenseitig nur die Kursdifferenz ausgleichen. Da also kein direkter Kapitaleinsatz nötig ist, ist dies die riskanteste Form der Spekulation.
Exkurs: Währungsabsicherung für den Mittelstand
Selbstverständlich können Optionen oder Terminkontrakte auch der reinen Absicherung dienen. Importeure oder Exporteure von Gütern und Waren können sich mit diesen Instrumenten gegen Währungsverschiebungen absichern.
Beispiel: Eine Kanadische Firma bestellt Maschinen im Wert von 1,5 Millionen Euro (aktuell 2,16 Mio. kanadische Dollar, CAD) von einem deutschen Mittelständler. Die Maschinen werden innerhalb der kommenden 12 Monate gefertigt und danach verschifft. Erst nach Erhalt der Maschinen sind diese zu bezahlen. Die Währung, in die kontrahiert wurde, ist der kanadische Dollar. Annahme: der kanadische Dollar fällt von aktuell 1,44 CAD/EUR zum Zahlungszeitpunkt um 10% auf 1,588 CAD/EUR. In dem Fall hätte der Exporteur einen Verlust von 140.000 Euro erlitten, falls er keine Währungsabsicherung vorgenommen hätte. Sofern er die 2,16 CAD auf Termin verkauft hätte, hätte er keinen Verlust erlitten.
Es ist korrekt, dass Aktien wie auch die Kurse von BitCoins volatil sind. Nur bei Aktien stehen tatsächliche Unternehmenswerte dahinter, da Aktien Anteile am jeweiligen Unternehmen verbriefen. BitCoins dagegen sind rein virtuell ohne jeglichen realen Gegenwert.
Selbst wenn die maximale Menge der BitCoins auf 21 Millionen festgelegt ist, steht dennoch kein Wert dahinter und niemand haftet dafür, eben auch keine Notenbank der Welt. Es ist und bleibt eine Fantasiewährung. Wie bereits mehrfach gesehen, ist die Sicherheit auch sehr begrenzt. Hacker mögen bislang keine kryptografischen Schlüssel geknackt haben, aber Diebstähle in nennenswerter Höhe sind bereits mehrfach vorgekommen. Die Anleger sind dabei fast nie entschädigt worden. Wahrscheinlich gibt es auch keine Versicherung, die solch einen Schaden versichern würde.
Die Anlage ist tatsächlich volatil, was aber auch auf viele interessante Aktienanlagen zutrifft. Dafür gibt es bei Bitcoin systembedingt keinen Anlagebetrug und keine Vermittlungsprovisionen.
Die Aussage zu den Personen oder Organisationen schlicht falsch. Als Organisationen wären zu nennen:
http://bitcoinfoundation.org/ für Bitcoin bzw. https://www.ethereum.org/ für Ether.
Einzig der Glaube daran, hält diese virtuelle Währung stabil. Sobald es einmal einen Hacker geben sollte, der es schafft, Bitcoins beliebig zu vermehren, werden diese nach einer Entdeckung schnell wertlos sein.
Bitcoin beruhen auf einem kryptographischen Schlüssel, dessen Errechnung (Sog. Mining) mit Bitcoin "belohnt" wird. Mit einem Hack kann man Bitcoin stehlen, aber nicht generieren.
Die maximale Geldmenge ist durch das Netzwerkprotokoll auf 21 Millionen Einheiten festgelegt und kann nicht durch einzelne Teilnehmer beeinflusst werden.
Also: Augen auf bei Vermögensmanagement.
Viele Grüße
R. Quermann