Warum Auskunfteien für Ihr Unternehmen wichtig sind
Auskunfteien: Informationen über Ihr Unternehmen
Das Leistungsangebot von Auskunfteien wird täglich von Millionen Unternehmen genutzt. Und auch zu Ihrem Unternehmen werden immer wieder die Bonitätsdaten abgefragt. Daher ist es wichtig zu wissen,
- wie dieses Geschäft funktioniert,
- was über Ihr Unternehmen in diesem Geschäft an Dritte weitergegeben wird und
- wie Sie das Geschäft der Auskunfteien für Ihr Unternehmen nutzen können.
Die drei wesentlichen Anbieter in Deutschland sind Creditreform, CRIF und die Schufa mit ihrem gewerblichen Zweig. Viele Unternehmen sind der Meinung, dass die Informationen bei den Auskunfteien über Unternehmen nicht vollständig oder richtig sind. Ja, das trifft im Einzelfall zu. Aber über die große Zahl der gesammelten Daten ist die Auswertung der Informationen statistisch gesehen zuverlässig. Und darum werden diese Informationen im Geschäftsalltag von sehr vielen Unternehmen genutzt – und eben auch von Ihren Geschäftspartnern. Also sollten Sie sich darum kümmern.
Zentrales Thema jeder Auskunft: Der Bonitätsindex
Alle Auskunfteien sammeln zahlreiche Daten. Diese stammen u.a. aus öffentlichen Registern, aus Gesprächen mit den Unternehmen selbst und aus Meldungen der Vertragspartner der Auskunfteien über Zahlungsgewohnheiten der jeweils eigenen Geschäftspartner. Alle diese Informationen werden in mathematisch-statistischen Verfahren zu einem Wert (Score) zusammengefasst: dem Bonitätsindex.
Die Nutzer von Auskünften orientieren sich an diesem Bonitätsindex bei ihren Entscheidungen, ob überhaupt und wenn ja welche Geschäfte sie mit einem anderen Unternehmen machen möchten.
Der bekannteste ist der Bonitätsindex von Creditreform: Auf einer Skala von 100 (sehr gut) bis 600 (insolvent) wird die Bonität des Unternehmens dargestellt. Ab einem Wert von 280 spricht Creditreform von „überdurchschnittliches bzw. erhöhtes Risiko“.
Schufa und CRIF verwenden auch einen Bonitätsindex; dazu sind auf deren Internetseiten leider keine Detail-Informationen zu finden.
Eine Vergleichsübersicht über die Risikoeinstufung des Bonitätsindex von Creditreform mit den Ratingsystemen der Banken finden Sie bei Creditreform selbst und mit einer Bewertung aus Beratersicht im Ratingnotenvergleich des Bundesverbandes 'Die KMU-Berater'.
Diese Daten gehen z.B. in einen Bonitätsindex ein
Creditreform stellt auf seiner Internetseite dar, welche Daten für die Berechnung des Bonitätsindex genutzt werden:
„Um verstehen zu können, wie Sie Ihre Bonität verbessern können, müssen Sie wissen, welche Faktoren für die Berechnung relevant sind. Dazu gehören:
- Krediturteil
- Zahlungsweise
- Jahresabschlussdaten
- Branchenrisiko
- Unternehmensentwicklung
- Umsatz
- Rechtsform
- Unternehmensalter
- Regionenrisiko
- Auftragslage
- Kapital
- Erfahrung Management
- Anzahl Mitarbeiter
- Relation Umsatz / Mitarbeiter
- Relation Kapital / Umsatz“
Und der Bonitätsindex Ihres Unternehmens? Lesen Sie dazu im letzten Abschnitt.
Wie Ihre Kunden und Lieferanten Auskunfteien nutzen
Viele Unternehmen nutzen die Dienstleistungen der Auskunfteien systematisch:
- Neue Kunden: Abfrage vor dem ersten Geschäft. Entscheidung über Geschäft ja oder nein und Geschäftsumfang je nach Bonitätsindex. Davon machen Lieferanten zum Beispiel die Zahlungskonditionen abhängig. Und potenzielle Kunden entscheiden danach, ob sie Anzahlungs- oder Vertragserfüllungsbürgschaften verlangen.
- Bestehende Kunden: Regelmäßige, zum Beispiel jährlich wiederholte, Abfrage ab einem bestimmten Geschäftsvolumen, um Veränderungen in der Bonität verfolgen zu können (Monitoring). Die Auskunfteien bieten das Ihren Vertragspartnern auch automatisiert an.
Wie Sie Ihre Geschäfte mit den Dienstleistungen der Auskunfteien absichern
Machen Sie es wie Ihre Kunden und Ihre Lieferanten: Sichern Sie sich vor Bonitätsrisiken in Ihrem Geschäft ab. Die beiden wichtigsten Themen finden Sie im vorherigen Abschnitt.
Wie Ihre Kreditgeber Auskunfteien nutzen
Natürlich nutzen auch Kreditinstitute und alle weiteren Finanzdienstleister die Informationen der Auskunfteien:
- Banken und Sparkassen: Das Ziel ist neben der eigenen Rating-Einschätzung zu erkennen, wie gut Ihr Unternehmen als Kreditnehmer der Bank neue Kunden und neue Lieferanten (siehe oben) gewinnen kann. Einige Banken nutzen den Bonitätsindex von Creditreform sogar als ein Merkmal im eigenen Rating. Die Genossenschaftsbanken haben zusammen mit der Schufa einen „Bilanzscore“ entwickelt, den sie in ihrem Ratingsystem nutzen. (Hinweis auf Beitrag Rating 02 – Kapitel 4.5 Finanzmodul).
- Leasing-, Factoring-Gesellschaften und Finanzierungsportale im Internet: Diese haben alle eine Standleitung zu ihrem Auskunftei-Partner und nutzen den Bonitätsindex bei jeder Anfrage als ersten Bonitätsfaktor. Dahinter steht die Vorgabe: Ab welchem Bonitätsindex geben wir gar kein Angebot mehr ab (weil eh vergebliche Liebesmüh). Diese Vorgabe unterscheidet sich natürlich. Aber gehen Sie davon aus, dass es ab einem Bonitätsindex von 300 sehr schwer werden wird, noch einen Finanzierungspartner zu finden.
Und der Bonitätsindex Ihres Unternehmens? Selbstauskunft anfordern!
Die Auskunfteien sind verpflichtet, Ihnen kostenlos darüber Auskunft zu geben, was sie zu Ihrem Unternehmen gespeichert haben. Wenn Sie also nicht ohnehin Vertragspartner einer Auskunftei sind, dann fordern Sie jetzt Ihre Selbstauskunft an.
Wenn Sie der Meinung sind, dass Informationen zu Ihrem Unternehmen in der Selbstauskunft nicht vollständig oder korrekt sind, dann nehmen Sie einfach Kontakt zur Auskunftei auf und besprechen Sie diese Themen.
Und wenn der Bonitätsindex Ihres Unternehmens deutlich schlechter ist, als Sie es für Ihr Geschäft für wichtig (überlebenswichtig?) erachten: Dann sprechen Sie ebenfalls mit der Auskunftei: Nämlich darüber wo die wesentlichen Stellschrauben für eine Verbesserung des Bonitätsindex aus dem Blickwinkel der Auskunftei liegen. Und überlegen Sie im Anschluss, ob die erhaltenen Hinweise für Sie verständlich sind und ggf. Anlass für zielgerichtete Aktivitäten sein könnten.
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