Tz. 115
BEISPIEL
Die ABC-GmbH ist Eigentümerin eines Grundstücks mit Produktionshalle. Da der Grundstückswert gestiegen ist, entscheidet sich die ABC-GmbH, das Grundstück mit der Halle zu veräußern und die Halle zurück zu leasen (Sale-and-lease-back), um stille Reserven zu heben. Dazu müsste das Sale-and-lease-back-Geschäft einen Umsatzakt darstellen. Das ist der Fall, wenn das zunächst beim Veräußerer (ABC-GmbH) bilanzierte Leasinggut nach Vertragsschluss beim Erwerber, also dem Leasinggeber zu bilanzieren wäre. Als Käufer findet die ABC-GmbH die X-AG. Folgende Daten liegen vor:
- Leasingbeginn: 01.01.2010
- Leasingdauer: 15 Jahre
- Leasingraten pro Jahr: 75.000 EUR
- Auf die Halle entfallender Kaufpreis: 980.000 EUR
- Zinssatz: 5 %
- Die verbleibende Nutzungsdauer der Halle beträgt max. 20 Jahre
- Kaufpreis am Ende der Vertragslaufzeit: 300.000 EUR
Aus der folgenden Rechnung ergibt sich, dass es sich um ein Teilamortisationsleasing handelt.
Jahr | Rate in EUR | Kaufpreis in EUR | FK in EUR | Zinssatz | Zinsen in EUR |
---|---|---|---|---|---|
31.12.2010 | 75.000 | 980.000 | 980.000 | 5 % | 49.000 |
31.12.2011 | 75.000 | 905.000 | 5 % | 45.250 | |
31.12.2012 | 75.000 | 830.000 | 5 % | 41.500 | |
31.12.2013 | 75.000 | 755.000 | 5 % | 37.750 | |
31.12.2014 | 75.000 | 680.000 | 5 % | 34.000 | |
31.12.2015 | 75.000 | 605.000 | 5 % | 30.250 | |
31.12.2016 | 75.000 | 530.000 | 5 % | 26.500 | |
31.12.2017 | 75.000 | 455.000 | 5 % | 22.750 | |
31.12.2018 | 75.000 | 380.000 | 5 % | 19.000 | |
31.12.2019 | 75.000 | 305.000 | 5 % | 15.250 | |
31.12.2020 | 75.000 | 230.000 | 5 % | 11.500 | |
31.12.2021 | 75.000 | 155.000 | 5 % | 7.750 | |
31.12.2022 | 75.000 | 80.000 | 5 % | 4.000 | |
31.12.2023 | 75.000 | 5.000 | 5 % | 250 | |
31.12.2024 | 75.000 | 0 | 5 % | 0 | |
Summe | 1.125.000 | 344.750 |
Die Summe der Anschaffungs- und Finanzierungskosten (1.324.750 EUR) Übersteigt die Summe der Raten (1.125.000 EUR) um 199.750 EUR. Damit liegt nur Teilamortisation vor. Die vereinbarte Nutzungsdauer entspricht 75 % der maximalen Nutzungsdauer. Damit müsste die Halle grundsätzlich vom Leasingnehmer bilanziert werden (was zwecks Hebung stiller Reserven hier nicht gewünscht ist). Eine Bilanzierung beim Leasinggeber kann nach den Vorgaben des Leasingerlasses dann erfolgen, wenn der Kaufpreis bei Ausübung der Kaufoption dem Restbuchwert entspricht. Der Restbuchwert beträgt hier 331.187,50 EUR, der Rückkaufpreis jedoch nur 300.000 EUR.
Tipp: Die Parteien müssten z. B. 340.000 EUR als Restkaufpreis vereinbaren. Dann wäre mit einer Ausübung der Option nicht zu rechnen und das Leasinggut wäre beim Leasinggeber zu bilanzieren.
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