Tz. 633

Gem. Abs. 3 Satz 2 ist der Unterschiedsbetrag durch planmäßige Abschreibungen (§ 253 Abs. 3 HGB, vgl. Kapitel 6 Tz. 102 ff.) zu tilgen. Die Abschreibungen können auf die gesamte Laufzeit der Verbindlichkeit verteilt werden, aber auch auf einen kürzeren Zeitraum.[687] Außerplanmäßige Abschreibungen sieht die Norm nicht vor. Die h. M. will sie gleichwohl zulassen und erlaubt zum Teil sogar freiwillige außerplanmäßige Abschreibungen.[688] Nach überzeugender Ansicht ist stattdessen ggf. eine Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zu bilden,[689] freiwillige (willkürliche) Abschreibungen scheiden aus.[690]

[687] Hennrichs, in: MüKo-BilR, § 250 HGB Rn. 44; Prinz, in: KK-RechnR, § 250 HGB Rn. 23; Schubert/Krämer, in: BeckBilKo, § 255 HGB Rn. 45 f.
[688] ADS, § 250 HGB Rn. 99; Schubert/Krämer, in: BeckBilKo, § 255 HGB Rn. 51.
[689] Hennrichs, in: MüKo-BilR, § 250 HGB Rn. 48.
[690] Ballwieser, in: MüKo-HGB, § 250 HGB Rn. 19; Hennrichs, in: MüKo-BilR, § 250 HGB Rn. 49; Kleindiek, in: Großko-HGB, § 250 HGB Rn. 35.

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