Kapitel 3: Besondere Anforderungen für Kapitalgesellschaften / cc) Besonderheiten für mittelgroße Kapitalgesellschaften

Tz. 186

Für mittelgroße Kapitalgesellschaften sind die folgenden Erleichterungen vorgesehen:

• § 276 Satz 1 HGB: Zusammenfassung von § 275 Abs. 2 Nr. 1–5 bzw. Abs. 3 Nr. 1–3 und Nr. 6 HGB zum Posten "Rohergebnis".
• § 276 Satz 2 HGB: Befreiung von der Pflicht, außerordentliche Erträge bzw. Aufwendungen und solche, die einem anderen Geschäftsjahr zuzuordnen sind, zu erläutern (§ 277 Abs. 4 Satz 2, Satz 3 HGB).
• § 288 Abs. 2 HGB: Entbehrlichkeit der Anhangangaben von § 285 Nr. 4, Nr. 29 HGB; bei der Erläuterung außerbilanzieller Geschäfte gem. § 285 Nr. 3 HGB muss nicht auf Risiken und Vorteile eingegangen werden; Entbehrlichkeit der Honorarangaben für den Abschlussprüfer (§ 285 Nr. 17 HGB), soweit dies der WPK auf schriftliche Anforderung mitgeteilt wird; Entbehrlichkeit der Erörterung von nicht zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommenen Geschäften (§ 285 Nr. 21 HGB), jedoch sind diese Angaben bei einer mittelgroßen AG zumindest unter Einschränkungen zu machen.
• § 319 Abs. 1 Satz 2 HGB: Prüfung durch einen vereidigten Buchprüfer, wenn es sich um eine mittelgroße GmbH oder Personengesellschaft im Sinne von § 264a HGB handelt. AGs können daher diese Erleichterung nicht in Anspruch nehmen.
• § 327 HGB: Die Bilanz muss nur in der Form für kleine Kapitalgesellschaften (s. o. zu § 266 Abs. 1 Satz 3 HGB) eingereicht werden, jedoch mit einigen zusätzlichen in der Bilanz oder im Anhang zu erörternden Angaben.