Tz. 29

Die direkte und die indirekte Methode führen zu demselben Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Die indirekte Methode widerspricht jedoch dem eigentlichen Grundgedanken der Kapitalflussrechnung, da bei ihr nur vereinzelte Zahlungsströme ausgewiesen werden. Dadurch werden wichtige Cashflows, wie die Umsatzeinzahlungen und die laufenden Betriebsauszahlungen, nicht gezeigt. Die direkte Methode hat daher eine höhere Aussagekraft bezüglich der Liquiditätsentwicklung, da die Finanzmittelquellen direkt ablesbar sind. Entsprechend konnte empirisch belegt werden, dass die direkte Methode für die Prognose künftiger Cashflows besser geeignet ist. Hingegen ist der Zusammenhang zwischen Kapitalflussrechnung, Bilanz und GuV bei indirekter Ermittlung besser erkennbar. Durch die Überleitung vom Periodenergebnis auf den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sind z. B. bilanzpolitische Maßnahmen im Rahmen der laufenden Geschäftstätigkeit ersichtlich.[11]

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit repräsentiert unabhängig von seiner Ermittlung den Innenfinanzierungsspielraum und hat die größte Bedeutung der Cashflows aus den drei Tätigkeitsbereichen. Kurzfristig sind durch ihn mindestens die Reinvestitionen zu decken, längerfristig auch die weiteren Investitionen sowie die Dividenden und die Schuldentilgung.[12]

[11] Vgl. Meyer, Cashflow-Reporting und Cashflow-Analyse, Düsseldorf 2007, 63 ff., 423.
[12] Vgl. Antonakopoulos, Unabhängigkeit der Cashflow-Analyse nach neuem Handelsrecht?, in: Fink/Schultze/Winkeljohann (Hrsg.), Bilanzpolitik und Bilanzanalyse nach neuem Handelsrecht, Stuttgart 2010, 349 (352).

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