Tz. 32

Wird gegen § 265 HGB verstoßen, kann der Jahresabschluss gem. § 256 Abs. 4 AktG (bzw. in der GmbH analog § 256 Abs. 4 AktG[79]) nichtig sein. Notwendig ist jedoch, dass Klarheit und Übersichtlichkeit dadurch wesentlich beeinträchtigt werden.[80] Grundsätzlich sind Verstöße gegen § 265 HGB ordnungswidrig (vgl. § 334 Abs. 1 Nr. 1 lit. c) HGB), ggf. i. V. m. § 335b HGB bzw. § 20 Abs. 1 Nr. 1 lit. d) PublG). Werden durch Missachtung von § 265 HGB die Verhältnisse der Gesellschaft unrichtig wiedergegeben bzw. verschleiert, führt das gem. § 331 Abs. 1 Nr. 1 HGB (bzw. gem. § 335b HGB oder § 17 Nr. 1 PublG) sogar zur Strafbarkeit. Voraussetzung ist aber eine erhebliche Verletzung des Gliederungsschemas von § 265 HGB.[81]

[79] Dazu siehe nur Gessler, Nichtigkeit und Anfechtung des GmbH-Jahresabschlusses nach dem Bilanzrichtlinien-Gesetz, in: Havermann (Hrsg.), Bilanz- und Konzernrecht: Festschrift zum 65. Geburtstag von Dr. Dr. h. c. Reinhard Goerdeler, Düsseldorf 1987, 127 (139 f.).
[80] Merkt, Kommentar zu § 265 HGB, in: Hopt/Merkt, Bilanzrecht: § 238–342e HGB mit Bezügen zu den IFRS, 2. Aufl., München 2012, Rn. 10; Reiner/Haußer, in: MüKo-HGB, § 265 HGB Rn. 24; Suchan, in: MüKo-BilR, § 265 HGB Rn. 43; Winkeljohann/Büssow, in: BeckBilKo, § 265 HGB Rn. 22.
[81] ADS, § 265 HGB Rn. 99; Reiner/Haußer, in: MüKo-HGB, § 265 HGB Rn. 24; Suchan, in: MüKo-BilR, § 265 HGB Rn. 43.

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