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Die dynamische Bilanztheorie verbindet sich mit dem Namen von Eugen Schmalenbach.[286] Fortgeführt wurde sie von seinem Schüler Erich Kosiol, der sie zur Theorie der pagatorischen Bilanz weiterentwickelte.[287] Die dynamische Bilanztheorie sieht die wesentliche Funktion der Bilanz bzw. des Jahresabschlusses in der Ermittlung eines vergleichbaren Periodenerfolgs. Damit rückt der Gedanke der Rechenschaft gegenüber externen ebenso wie internen Adressaten und ihrer Information über die abgelaufene Periode in den Mittelpunkt. Hingegen verliert der in der statischen Bilanztheorie bedeutsame Gedanke des Gläubigerschutzes gegenüber dem Ziel der zutreffenden Gewinnermittlung an Wichtigkeit. Schmalenbach betonte schon seinerzeit die Gebote der vorsichtigen Gewinnermittlung (Vorsichtsprinzip) und der bilanziellen Berücksichtigung allein solcher Erfolgsbeiträge, die sich durch Umsatz realisieren lassen (Realisationsprinzip).

[286] Schmalenbach, Grundlagen dynamischer Bilanzlehre, 11. Aufl., Köln 1953.
[287] Kosiol, Pagatorische Bilanz, Berlin 1976.

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