Küting/Weber, Handbuch der Rechnungslegung – Einzelabsch ... / A. Anwendungsbereich

Rn. 1

Stand: EL 39 – ET: 06/2023

§ 323 bezieht sich unmittelbar auf AP i. S. d. §§ 316–324a, d. h. auf alle Tätigkeiten, die nach diesen Vorschriften i. R.e. AP vorgenommen werden (vgl. Beck Bil-Komm. (2022), § 323 HGB, Rn. 10). Der Gesetzgeber verweist allerdings bei vielen anderen gesetzlich normierten Prüfungen auf § 323. Die Verweisungen betreffen

• Gründungsprüfungen (vgl. § 49 AktG),
• Sonderprüfungen (vgl. §§ 144, 258 Abs. 5 Satz 1 AktG),
• Vertragsprüfungen bei verbundenen UN (vgl. § 293d Abs. 2 AktG),
• Eingliederungsprüfungen (vgl. § 320 Abs. 3 AktG),
• Nachgründungsprüfungen (vgl. § 53 AktG),
• Prüfungen der einer Kap.-Erhöhung aus Gesellschaftsmitteln zugrunde liegenden Bilanz (vgl. § 209 Abs. 4 Satz 2 AktG, § 57f Abs. 3 Satz 2 GmbHG), sowie
• Pflichtprüfungen nach dem UmwG bei Verschmelzungen, Spaltungen und Vermögens­übertragungen

(vgl. ausführlich ADS (2000), § 323, Rn. 6, m. w. N.). Darüber hinaus ist § 323 nach h. M. grds. bei allen gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen auch ohne eine explizite Verweisung analog anzuwenden (vgl. Quick, BB 1992, S. 1675ff.; Beck Bil-Komm. (2022), § 323 HGB, Rn. 3ff.; MünchKomm. HGB (2020), § 323, Rn. 16). Freiwillige AP fallen hingegen grds. nicht unter den Geltungsbereich des § 323, ebenso wie Ergänzungen des Prüfungsauftrags, die über den gesetzlichen Rahmen hinausgehen (vgl. ADS (2000), § 323, Rn. 9; Beck Bil-Komm. (2022), § 323 HGB, Rn. 5; MünchKomm. HGB (2020), § 323, Rn. 17ff.).