Product Carbon Footprint: Wie BASF den CO2-Fußabdruck se ... / 10 Gemeinsam den Standard setzen

Auch heute noch lassen die bestehenden ISO-Normen für die PCF-Berechnung und bereits erfolgte Einigungen der Industrieverbände (z. B. bei Allokation der Emissionen bei mehreren Kuppelprodukten) Raum für Interpretationen und unterschiedliche Allokationen. Infolgedessen sind PCFs für ein und dasselbe Produkt nicht immer vergleichbar. Die BASF hat in ihrer Lösung klare, nicht manipulierbare Algorithmen zu Berechnung und Allokation eingesetzt. Dies war schon deswegen notwendig, um automatisiert für alle Produkte eine PCF-Kalkulation in einem "Lauf" durchzuführen. Die PCF-Berechnungsmethodik von SCOTT stützt sich auf vier Grundprinzipien:

1. Abbildung der ISO-Norm,
2. Abbildung der dokumentierten Vereinbarungen durch Industrieverbände,
3. regelbasierte Festlegungen (z. B. zwischen mengenbasierter und wertbasierter Allokation,
4. nachvollziehbare Ausnahmeregelungen – soweit vorhanden.

Damit konnte BASF ihre digitale Lösung einem externen Audit unterziehen. TÜV Rheinland bescheinigt, dass die BASF-Methode zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks den relevanten internationalen Standards entspricht und dass sie mit dem dokumentierten Regelwerk übereinstimmt.

Doch dass BASF eine hochzuverlässige Lösung hat, garantiert ihren Kunden noch keine Vergleichbarkeit. Daher arbeitet BASF mit verschiedenen Unternehmen und Netzwerken zusammen, um die Standardisierung von PCF-Methoden voranzutreiben und gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Um eine pragmatische Lösung innerhalb der chemischen Industrie und darüber hinaus zu bieten, hat sich BASF entschlossen, den automatisierten PCF-Berechnungsansatz und die auf BASF zugeschnittene digitale Lösung über ein Netzwerk von Partnerschaften auf dem Markt verfügbar zu machen. LCA-Berater können PCFs für Chemieunternehmen anhand der BASF-Methode berechnen und Softwareunternehmen werden in ihren Apps und Anwendungen die digitale Lösung und die Methodiken von BASF einbauen. Bis Ende 2021 hat BASF Lizenzvereinbarungen mit drei Software-Anbietern geschlossen.