Ermittlung des Kapitalkostensatzes
Der Weighted Average Cost of Capital (WACC) ist ein gewichteter Kapitalkostensatz, der sich aus den Verzinsungsansprüchen der Kapitalgeber ergibt. Für die Gewichtung des Eigenkapitalkostensatzes und des Fremdkapitalkostensatzes werden die EK und FK-Anteile am Gesamtkapital des Unternehmens zu Grunde gelegt. Dabei werden nicht die Buch, sondern die Marktwerte des EK und FK herangezogen.
EK | = | Marktwert des Eigenkapitals |
GK | = | Marktwert des Gesamtkapitals |
FK | = | Marktwert des Fremdkapitals |
k | = | Weighted Average Cost of Capital (WACC) |
kEK | = | Eigenkapitalkostensatz |
kFK | = | Fremdkapitalkostensatz |
s | = | Unternehmenssteuersatz für Ertragsteuern |
Fremdkapitalkostensatz
Der Fremdkapitalkostensatz kann auf Basis der vertraglichen Kreditkonditionen oder aktueller Marktkonditionen abgeleitet werden. Bei der Ermittlung des WACC wird mit einem Fremdkapitalzinssatz nach Steuern gerechnet (1-s), um die Auswirkungen des Tax Shields, d. h. die Steuervorteile durch die Fremdfinanzierung zu berücksichtigen.[1]
Eigenkapitalkostensatz
Der Eigenkapitalkostensatz kann auf Basis des Capital Asset Pricing Model (CAPM) bestimmt werden. Wie in Abbildung 1 dargestellt geht das CAPM davon aus, dass sich die Eigenkapitalkosten aus der erwarteten Rendite risikoloser Wertpapiere und einer erwarteten Risikoprämie bestimmt, die sich aus der Marktrisikoprämie und dem sog. Beta-Faktor, welcher das systematische Risiko des Eigenkapitals des betrachteten Unternehmens bezeichnet, errechnet.[2] Bei der Ermittlung der Eigenkapitalkosten von nicht-börsennotierten, i. d. R. mittelständischen Unternehmen mit dem CAPM werden Beta-Faktoren z. B. auf der Basis von Branchen-Betas oder Betas vergleichbarer börsennotierter Unternehmen abgeleitet. In der Praxis findet sich auch häufig der Ansatz der durch die Eigentümer vorgegebenen Mindestverzinsungsforderungen.
Weitere Methoden
Neben dem CAPM existieren noch weitere Möglichkeiten der Ermittlung des Eigenkapitalkostensatzes. Die sog. Arbitrage Pricing Theory (APT) basiert nicht auf einem dem CAPM vergleichbaren eindimensionalen Modell, sondern bezieht mehrere Risikofaktoren in seine Sichtweise ein. Bedingt durch Schwierigkeiten bei der Bestimmung der Risikofaktoren findet dieses Verfahren jedoch keine Verbreitung in der Praxis.
Abb. 1: Ermittlung des Eigenkapitalkostensatzes auf Basis des CAPM
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