Ausgehend vom amerikanischen Raum hat sich darüber hinaus im Rechnungswesen eine Funktionsteilung in Controlling und Treasury durchgesetzt. Während die grundlegenden Aufgaben des Controllers darin liegen, finanzielle und ergebnisorientierte Steuerungsgrößen aufzuarbeiten und transparent zu machen, um die Entscheidungsträger mit adäquaten Informationen zur Unternehmensführung zu versorgen, obliegt dem Treasurer die Wahrnehmung aller Maßnahmen der Liquiditätssicherung und Steuerung der finanziellen Aktivitäten des Unternehmens. Bei kleineren Unternehmen werden vom Leiter des Bereiches Rechnungs- und Finanzwesen oft sowohl die Aufgaben eines Controllers als auch die eines Treasurers übernommen, bei großen Unternehmen werden die funktional und organisatorisch voneinander getrennten Aufgabenbereiche beim Finanzvorstand zusammengeführt.[1]

Prinzipiell lassen sich die Verantwortungsbereiche des Controllers und des Treasurers wie folgt voneinander abgrenzen:

Verantwortungsbereiche des Controllers

  • Beschaffung und Bereitstellung der finanzwirtschaftlich relevanten Informationen aus allen Unternehmensteilbereichen,
  • Erstellung der Unternehmensplanung, insbesondere der lang-, mittel- und kurzfristigen Finanzplanung,
  • Durchführung des kontinuierlichen Soll-Ist-Abgleichs sowie der daraus resultierenden Aktualisierung der Finanzplanung,
  • regelmäßige Berichterstattung über die finanz- und leistungswirtschaftliche Unternehmenssituation und den Grad der Zielerreichung gegenüber der Unternehmensleitung.

Verantwortungsbereiche des Treasurers

  • Kapitalbeschaffung und Sicherheitenstellung,
  • Steuerung der Finanzstruktur,
  • Lenkung der Zahlungsströme durch die tägliche Finanzdisposition,
  • Sicherung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit des Unternehmens,
  • kurzfristige Anlage von Finanzüberschüssen und Sicherstellung der festgelegten Liquiditätsreserve,
  • Überwachung und Steuerung der Lieferantenkreditgewährung,
  • Etablierung eines finanziellen Risikomanagements.[2]
[1] Vgl. Zantow, 2004, S. 370; Jahrmann, 2009, S. 311 f.
[2] Vgl. Jahrmann, 2009, S. 312 f.

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