Die Zeiten, in denen gut ausgebildete Bewerber am Personalmarkt nur auf den Bedarf des Unternehmens warten, sind lange vorbei. Kleine und mittelständische Unternehmen sind für potenzielle Mitarbeiter oft schon zweite Wahl, internationale Konzerne werden bevorzugt. Die demografische Entwicklung mit dem Rückgang der Zahl von Menschen im arbeitsfähigen Alter tut ein Übriges, um die Situation zu verschärfen. Darum wird in die strategische Planung auch die Analyse des Personalmarktes einbezogen.

Spezielle Kenntnisse in Entwicklung und Verkauf

Der Personalleiter definiert zunächst das Segment des Personalmarktes, das in der strategischen Planung berücksichtigt werden muss. Dabei geht es vor allem um die Bereiche der Entwicklung und des Verkaufs der Produkte, für die spezielle Kenntnisse auf dem Bereich der Nahrungsmittel notwendig sind. Die Herstellung erfolgt nach den Vorgaben der Entwickler, die Logistik arbeitet mit Grundkenntnissen der besonderen Behandlung der Nahrungsmittel. Das kann den Mitarbeiter auch in der Einarbeitungszeit beigebracht werden. Ähnlich verhält es sich mit den Anforderungen an kaufmännische Mitarbeiter.

 
Hinweis

Spezielles Wissen im Controlling

Das Controlling ist der kaufmännische Unternehmensbereich, der das meiste Spezialwissen über die Nahrungsmittelproduktion benötigt. Der Controller erkennt als Erster, dass dieses Spezialwissen schnell vermittelt werden kann. Außerdem gibt es die Kombination von Controllingwissen und Spezialwissen im Nahrungsmittelbereich nicht in der Ausbildung sondern nur bei Kollegen in vergleichbaren Unternehmen.

Daten aus Statistiken

Der Personalleiter besorgt sich die Informationen für seine Analyse vor allem aus öffentlich zugänglichen Statistiken.

  • Das statistische Bundesamt kennt die Zahl und die Altersverteilung der Arbeitnehmer, die über eine entsprechende Ausbildung verfügen.
  • Auch der Arbeitgeberverband pflegt Statistiken, aus denen Beschäftigte in den Entwicklungsabteilungen vergleichbarer Unternehmen quantifiziert werden.
  • Die Hochschulen und die Wissenschaftsministerien geben Auskunft über die Anzahl der Studierenden in den einschlägigen Bereichen (z. B. Ökotrophologie).
  • Bei den Industrie- und Handelskammern werden Fachkräfte für die Lebensmittelproduktion ausgebildet (Ausbildungsberufe, Lebensmitteltechniker).
  • Die Handwerkskammern haben eine Übersicht über die Ausbildung in den Handwerksberufen und an den Meisterschulen, die für die Weiterverarbeitung der Grundstoffe in Frage kommen.

Anzahl und Altersverteilung

Immer geht es darum festzustellen, wie viele potenzielle Mitarbeiter gibt es und wie ist deren Altersverteilung. Dies wird mit der Struktur der Mitarbeiter im Unternehmen verglichen. Daraus ergeben sich die folgenden Ergebnisse der Analyse.

  • Der Rückgang an potenziellen Mitarbeitern ist im Segment des Unternehmens stärker, als er in der Gesamtheit am Arbeitsmarkt ist.
  • Die Anzahl der handwerklich ausgebildeten Arbeitnehmer wird in Zukunft schneller sinken als die Zahl der Handwerksbetriebe, da diese erhebliche Nachwuchsprobleme haben. Aus diesen Arbeitnehmern rekrutiert das Unternehmen derzeit vor allem die Verkaufskräfte.
  • Die Studenten in den einschlägigen Studiengängen und die Techniker an den Bildungswerken werden ebenfalls seltener.
  • Es wird immer schwerer, frisch ausgebildete Mitarbeiter mit den notwendigen Fähigkeiten am Markt zu finden. Handwerksbetriebe, Industrieunternehmen und Mitbewerber versuchen, die eigenen Mitarbeiter zu halten und motivieren entsprechend.

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