Stille Reserven können auch bei der Bewertung von Warenbeständen entstehen, etwa durch einen zu niedrigen Ansatz der Herstellungskosten (HK) bei den selbst erstellten Erzeugnissen. Dies erfolgt, indem beispielsweise nicht alle Gemeinkosten, die durch die Herstellung verursacht worden sind, in die Berechnung der Anschaffungskosten (AK) einbezogen werden.[1] Aber auch durch den Ansatz bestimmter Bewertungsverfahren können stille Reserven entstehen, beispielsweise bei der Lifo-Methode in Verbindung mit steigenden Preisen: Hier würden die zuerst beschafften Waren zu niedrig bewertet, so dass diese so lange stille Reserven enthalten, bis durch den Verkauf der Waren eine Umsatzrealisation und damit eine Auflösung der stillen Reserven erfolgt.

Darüber hinaus kann auch eine extrem vorsichtige Bewertung von Vorräten zu stillen Reserven führen. Die Liste an Beispielen ist lang. Bedeutsam wird es, wenn es sich um große Beträge handelt, die über einen langen Zeitraum in den Bilanzen stehen (z. B. Grundstücke) und erst Jahre später steuerwirksam aufgedeckt werden.

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