Die richtigen Informationen mit wenig Aufwand liefern

Das Ziel einer Reporting-Richtlinie ist, durch eine Standardisierung das Reporting zu vereinfachen und die Arbeit jedes einzelnen Beteiligten zu erleichtern. Berichtsempfänger sollen passende Informationen zur Verfügung gestellt bekommen, die schnell aufzunehmen sind. Ersteller sollen hingegen möglichst wenig Aufwand mit der Erstellung haben und dafür mehr Zeit in die Datenanalyse investieren können. Dazu müssen folgende Fragen in der Reporting-Richtlinie beantwortet werden[1]:

  • Welcher Bericht wird in welcher Form dem Empfänger zur Verfügung gestellt?

    • Excel, PowerPoint, PDF oder Dashboard?
    • Statisch oder interaktiv?
    • Desktop oder mobil?
  • Was sind wiederkehrende Berichte, was Ad-hoc Berichte?
  • Wofür nutzt ein Empfänger die Berichte bzw. Dashboards?

    • Strategische Entscheidungen?
    • Analysen?
    • Monitoring von Kennzahlen?
  • Wie oft müssen die Daten und Informationen zur Verfügung gestellt werden?

    • Real time?
    • Täglich?
    • Monatlich?
  • Wie werden die Berichte dargestellt?

    • Wie werden Tabellen und Diagramme gestaltet?
    • Wann wird eine Tabelle, wann ein Diagramm genutzt?
    • Welches Diagramm wird für welchen Sachverhalt genutzt?
    • Welcher Struktur, welcher Logik folgen Berichte?
  • Wie werden Dashboards gestaltet?

    • Welches Storytelling-Konzept wird angewendet?
    • Wie sehen Navigationspfade aus?
    • Wann werden welche Filter gesetzt?
    • Welche Drill-Downs sind erlaubt, welche nicht?
    • Wie gestalte ich ein Berechtigungskonzept?
  • Welche Corporate Design-Vorgaben gibt es?
  • Gibt es bereits Reportingstandards?
  • Welches Usability-Konzept wird befolgt?
  • Werden Glossars und einheitliche Abkürzungen verwendet?

Eine einfache PPT ist zu wenig

Die Vielzahl der hier aufgeführten Fragen zeigt, dass eine Reporting-Richtlinie nicht an einem Tag erstellt werden kann. Es ist dazu eine intensive Auseinandersetzung mit Visualisierungs-, Dashboard-, Usability- und Kommunikationskonzepten ebenso nötig wie eine genaue Analyse der IST-Situation im Unternehmen. Welchen Umfang solch eine Reporting-Richtlinie haben soll, muss jedes Unternehmen für sich entscheiden. Richtlinien unter 50 Seiten sind meist zu generisch. Jedoch sollen sie in Situationen helfen, wo Regeln und Standards benötigt werden. Als Faustregel gilt, dass eine einfache PowerPoint-Präsentation zu wenig, dagegen ein ganzes Buch zu viel ist.

[1] Vgl. Kohlhammer/Proff/Wiener, 2013.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Finance Office Premium. Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge