Simulationen werden in zahlreichen Fachgebieten, teilweise mit ähnlichen Zielen und basierend auf ähnlichen Strukturen, eingesetzt. Insofern ist es sinnvoll, einen gemeinsamen Rahmen zu beschreiben, der aber möglichst offen ist. Inhalt der Simulation ist es, ein vorwiegend realitätsnahes Abbild der Wirklichkeit durch ein Modell zu erhalten, um durch Variation der Modellparameter Rückschlüsse für das eigene Handeln zu gewinnen. Damit wird die Zweckorientierung der Modellbildung deutlich. Zwecke der Simulation sind u. a.:[1]

  • Erkenntnisse über Wirkungsmechanismen der Realität zu gewinnen: Der Mensch ist nur in der Lage, wenige Zusammenhänge gleichzeitig zu betrachten. Ein komplexes Wirkungsgefüge kann zwar durch isolierte Partialbetrachtungen umfassend beschrieben werden. Kombinierte und transitive Wirkungen führen aber trotz Verständnis der Einzelbeziehungen häufig zu überraschenden Ergebnissen.
  • Nutzen dieses Verständnisses zur Prognose, welches wiederum Grundlage einer Planung darstellen kann: Durch Parametervariation kann die Sensitivität des Ergebnisses bestimmt werden. Es sollen insbesondere die möglichen Auswirkungen von Parametern, wie Währungskurse, politische Entscheidungen oder Nachfrageänderungen, auf das Ergebnis durchgespielt werden.
  • Nutzen der Erkenntnisse zur Verbesserung der Unternehmensprozesse: Klassiker sind hier Warteschlangenmodelle, mit denen z. B. Wartezeiten an Kassen oder bei der Produktion dargestellt werden können. Damit können bspw. Liefergrade ermittelt werden.
  • Fundierung von Auswahlentscheidung wie bspw. Investitionsentscheidungen: Natürlich sind etablierte Entscheidungsmodelle wie Kapitalwerte auch ohne Simulation verwendbar. Durch die Simulation gelingt es aber, die Abhängigkeit des Kapitalwerts von einzelnen Parametern zu verdeutlichen.
  • Risiken sollen transparent gemacht werden: Insbesondere sollen existenzgefährdende Bedrohungen gemacht werden. Allerdings geht es nicht nur um Einzelrisiken, sondern auch um die kumulierten Effekte aller betrachteten Einzelrisiken. Über Annahmen zukünftiger Verteilungen soll eine Aussage über den Unternehmensgewinn hinsichtlich der Volatilität gewonnen werden.
[1] Vgl. Romeike/Spitzner, 2013, S. 57.

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