Rz. 149

Ein genereller Kritikpunkt betrifft die zumeist sehr umfangreich abgegrenzten Segmente. Auch wenn dieser Kritikpunkt insbesondere bei den nach den älteren dem risks and rewards approach folgenden Standards IAS 14 und SFAS 14 besonders ausgeprägt war[1], besteht trotz einer tendenziell größeren Anzahl berichteter Segmente im Zuge des Übergangs zum management approach[2] die Kritik an zu wenig und damit zu weitreichend abgegrenzten Segmenten[3] fort.

Hierzu trägt im Falle der Segmentberichterstattung nach IFRS 8 insbesondere bei, dass nach IFRS 8.14 operative Segmente auch dann zu einem berichtspflichtigen Segment zusammengefasst werden dürfen, wenn diese ähnliche wirtschaftliche Merkmale aufweisen und zumindest die meisten der in IFRS 8.12 enthaltenen Kriterien für eine Zusammenfassung vorliegen[4]. Mit einer tendenziell großzügigen Zusammenfassung von operativen Segmenten zu berichtspflichtigen Segmenten ist jedoch die Gefahr verbunden, dass der mit der Disaggregation von Konzern- bzw. Unternehmensdaten bezweckte differenzierte Einblick in die Lage und Entwicklung der Unternehmensteileinheiten nur unzureichend gelingt und besonders sensitive Informationen auch verborgen werden können.[5]

[1] Vgl. Nobes/Parker, Comparative international accounting, 13. Aufl. 2016, S. 496.
[2] Vgl. zu empirischen Befunden Nobes/Parker, Comparative international accounting, 13. Aufl. 2016, S. 497; Kajüter/Nienhaus, ABACUS 2017, S. 38 f.
[3] Vgl. Rz. 46.
[4] Vgl. Rz. 44 i. V. m. Rz. 43.
[5] Vgl. Nobes/Parker, Comparative international accounting, 13. Aufl. 2016, S. 496.

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