Terminrisiko im Einkauf bedeutet, dass zu einem verbindlich festgelegten Termin das vereinbarte Ergebnis durch einen Lieferanten nicht geliefert werden kann. Klassische Beispiele sind der Ausfall von Ressourcen z. B. Mitarbeiter, Maschinen, die nicht kurzfristig ersetzt werden können. Verzögerte Lieferungen von Vorlieferanten sind oft außerhalb des Einflussbereichs des Lieferanten und somit schwer zu steuern. Auch die internen Fachbereiche als Bedarfsträger erhöhen durch die Nichteinhaltung von mit dem Lieferanten vereinbarten Wiederbeschaffungszeiten das Risiko verspäteter Lieferung.

Zu den wesentlichen Aufgaben des Einkaufs zählt die Sicherstellung der Unternehmensversorgung mit benötigten Materialien und Dienstleistungen zu vorgegebenen Terminen. Das Ziel ist eine fristgerechte Auslieferung von Waren bzw. Gütern an die Kunden. Damit ist die übergreifende Reduktion der Terminrisiken in der Wertschöpfungskette (Supply Chain) eine zentrale Verantwortung des Einkaufs der mit passenden Ressourcen, Werkzeugen und Prozesse Rechnung zu tragen ist.

Folgende Gründe beim Lieferanten führen auf Lieferantenseite häufig im Einkauf zu Terminrisiken:

  • Der Lieferant nimmt zu viele Aufträge an und hat in der Folge zu geringe Kapazitäten für die rechtzeitige Lieferung.
  • Der Lieferant beherrscht den technischen Prozess nicht oder unzureichend z. B. aufgrund fehlendem Wissens oder aufgrund eines komplexen Produktionsverfahrens, welches auch bei vorhandenem Wissen physikalische Grenzen hat. Neben verspäteten Lieferungen kann es hier vor allem zu ganzen Lieferausfällen kommen.
  • Die eben benannten Risiken können auch bei Vorlieferanten entstehen. Liefert einer der Vorlieferanten in der Wertschöpfungskette zu spät, besteht die Gefahr einer verspäteten Lieferung an das eigene Unternehmen. Eine geplante und vorauschauende Betrachtung der gesamten Supply Chain ist für den Einkauf eine wichtige Rolle im Hinblick auf die transparente Planung.

Der Gefahr von Terminrisiken kann folgender Maßen vorgebeugt werden:

  • Forecast-Systeme
  • Verbesserung der Planungsgenauigkeit im eigenen Unternehmen
  • Pufferlager bei Lieferanten bzw. Konsignationslager
  • Rahmenverträge mit verbindlichen Kapazitätszusagen

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