Mit der Digitalisierungswelle steht eine sehr alte Frage des IT-Einsatzes wieder im Raum: Was kann die IT besser, was muss der Mensch selber tun, und wie wird das Zusammenspiel zwischen Manager, Controller und IT aussehen? Wenn Controller das Potenzial der neuen Technologien verstehen und proaktiv agieren, sind derartige Systeme eine große Chance für sie. Das Design des betriebswirtschaftlichen Datenmodells, Strukturierung und Plausibilisierung vornehmlich unstrukturierter, ungesicherter externer Daten (z. B. aus Social Media) oder die Auswahl und der Einsatz von Analysemodellen (der Controller als Data Scientist) sind z. B. neue Aufgabengebiete. In der Rolle des Sparringpartners agieren Controller heute als kritischer Counterpart mit einer eigenständigen Meinung. Es ist gut vorstellbar, dass über KI zusehends eine "IT-System-Meinung", d. h. konkrete Entscheidungsvorschläge in den Controllingprozess Einzug halten. Diese sind aber als Unterstützung – Decision Support – und nicht als Bedrohung zu sehen. Professionelle Investoren nutzen an der Börse schon lange Systeme, die Vorschläge für Kauf und Verkauf von Wertpapieren machen. Diese werden jedoch als wertvolle Unterstützung und nicht als Bedrohung gesehen. "IT-System-Meinungen" zu plausibilisieren und zu hinterfragen, wird im Zeitalter von KI eine wesentliche Aufgabe werden, die sinnvollerweise von Controllern wahrgenommen wird.

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