Betrachtet man den Prozess der Planung in Gruppen, lassen sich mehrere Aspekte identifizieren, die man unterschiedlich gestalten kann, die sicher aber auch miteinander zusammenhängen (s. Abb. 2).

Abb. 2: Prozess der Planung in Gruppen (eigene Darstellung)

  1. Im ersten Aspekt wird es darum gehen, zu entscheiden, welche Personen teilnehmen sollen. Dabei spielt die Diversität von Meinungen, Kenntnissen und Informationen eine große Rolle.[1] Nur so können viele Aspekte eines Planungsproblems einfließen, was dann zu einem besseren Planungsergebnis führen kann.
  2. Der zweite Punkt umfasst die Art und das Ausmaß der Interaktion der Teilnehmer. Wie oben beschrieben, kann das zu negativen Effekten führen. Daher ist eine Option, keine Interaktion zuzulassen. Andererseits vergibt man sich dann die Chance voneinander zu lernen. Bei der Interaktion spielt auch die Reihenfolge der Wortmeldungen eine große Rolle.
  3. Als drittes sollte sichergestellt sein, dass auch alle Teilnehmer ihre Ansichten offen äußern und ihren Beitrag leisten können, um das Problem der unausgesprochenen Informationen zu vermeiden.
  4. Anschließend muss geklärt werden, wie die Informationen in eine Entscheidung bzw. einen Planwert eingehen, wie also die Informationen aggregiert und verdichtet werden können. Angesichts der großen Unsicherheit der Zukunft wäre es auch denkbar, statt eines einzelnen Plans Bandbreiten von Planwerten zu verwenden. Eine Bandbreitenplanung berücksichtigt die Unsicherheit, indem sie nicht einen einzigen Planwert annimmt, sondern eine Verteilung möglicher Planwerte. Eine Bandbreitenplanung kann bspw. über eine Monte-Carlo-Simulation ermittelt werden.[2]

Schließlich darf nicht unterschätzt werden, dass die mögliche Verantwortung für die spätere Zielerreichung bereits in die Diskussion um Pläne und Ziele hineinwirkt. Je stärker dieser Aspekt in den Vordergrund tritt, desto mehr werden Anreize gesetzt, bereits die Formulierung des Ziels zu beeinflussen. Eine Trennung von Plänen für die Entscheidungsfindung (bspw. Ausrichtung der Produktionspläne auf Absatzpläne) und von Plänen als Mittel der Verhaltenssteuerung (bspw. Plan als Basis für monetäre Anreize im Vertrieb) wäre ratsam, erfolgt aber in der Praxis eher nicht.[3]

[1] Vgl. Sunstein, 2003, S. 135 ff.
[3] Vgl. weiterführend Schentler et al., 2010.

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