Kostenbestimmungsfaktoren steigern die Aussagekraft von Kostenstellenberichten

Um die Aussagefähigkeit der Kostenstellenberichte zu erhöhen, empfiehlt es sich, erklärende Größen sog. Kostenbestimmungsfaktoren einzubeziehen. Kostenbestimmungsfaktoren sind "unabhängige" Größen, die für die Höhe der Gemeinkosten als "abhängige" Größe verantwortlich sind. So sind z. B. Mitarbeiterzahlen und Überstundenquoten wichtige Kostenbestimmungsfaktoren für die Höhe der Personalkosten. Abschreibungen wiederum sind eine Funktion des Wertes und des Altersaufbaus der Anlagen, Instandhaltungskosten abhängig vom Arbeitseinsatz und dem Materialverbrauch. Ein Beispiel für einen Kostenstellenbericht zeigt Abb. 3.

Abb. 3: Beispiel eines Kostenstellenberichts

Der Bericht zeigt, dass die Gemeinkosten in der Endmontage im Jahresteil Mai 20XX um 1,2 % höher waren als das Soll. Hauptursache waren die gestiegenen Instandhaltungskosten, die um 15,4 % über der Sollvorgabe lagen. Durch die zusätzliche Angabe verursachender Größen kann der Kostenstellenverantwortliche erkennen, dass dem 187 statt geplanter 162 Instandhaltungsstunden zugrunde liegen.

Höhere Aktualität und mehr Auswertungsmöglichkeiten bei elektronischen Kostenstellenberichten

Kostenstellenberichte werden häufig elektronisch übermittelt und können vom Berichtsempfänger online abgerufen werden. Vorteile sind eine höhere Aktualität und bei entsprechender Benutzerfreundlichkeit des Systems auch mehr Auswertungsmöglichkeiten (z. B. Nutzung von Drill-down, Roll-up oder Slicing-Techniken[1]). Im Beispiel des Kostenstellenberichts aus Abb. 3 könnte der Kostenstellenverantwortliche bis auf die Belegebene heruntergehen und so nachvollziehen, welche Maßnahmen im Einzelnen für die erhöhten Instandhaltungskosten verantwortlich waren.

[1] Vgl. dazu Joos, 2014, S. 66 f.

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