Jedem Kaufmann ist klar, dass bei gegebenem Verkaufspreis der Erfolg des Unternehmens von den Einkaufspreisen abhängt. Die Rohstoffpreise haben eine bestimmende Wirkung auf die Herstellkosten der Produkte. Schwankende Preise auf dem Beschaffungsmarkt für wichtige Rohstoffe führen zu erheblichen Veränderungen in den Berichten des Controllings.

  • Die in den Controllingberichten enthaltenen Werte der Vergangenheit beinhalten die Schwankungen, zeigen sie aber nicht immer. Vor allem Mengenproduzenten, wie sie z. B. in der Nahrungsmittelindustrie zu finden sind, vergleichen kumulierte Jahreswerte miteinander. Dabei fallen sprunghafte Veränderungen nicht sofort auf.
 
Achtung

Veränderungen verstecken sich im Durchschnitt

Die Bewertung von Beständen und Verbräuchen mit dem gleitenden Durchschnittspreis ist eine Erleichterung für die Lagerverwalter. Dadurch wird allerdings eine eventuelle Preisvolatilität überdeckt. Je nach vorhandenen Beständen werden Preisveränderungen nur langsam im Bewertungspreis realisiert. Das mag für eine gerechte Bewertung in Ordnung sein, für eine Beurteilung der Gegenwart und der Zukunft ist sie jedoch hinderlich. Ein Grund dafür, dass Volatilität am Beschaffungsmarkt von den Entscheidern häufig zu spät erkannt wird.

  • In Controllingberichten der Gegenwart führen volatile Beschaffungsmärkte zunächst zu keinen besonderen Erkenntnissen. Erst der Vergleich des Berichts mit der letzten aktuellen Augenblicksbetrachtung offenbart starke Abweichungen. Die Berechnung der Herstellkosten wird z. B. je nach gewähltem aktuellem Rohstoffpreis zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
  • Je volatiler der Markt ist, desto schwieriger wird die Vorhersage eines realistischen Einkaufspreises für die Zukunft. Das ist losgelöst vom Planungshorizont. Zwar glätten langfristige Prognosen immer auch Veränderungen im Preis. Doch bei ungewissen Bewegungen auf dem Preissektor fehlt die verlässliche Ausgangslage für eine fundierte Annahme.

    Wenn z. B. relativ sicher von einer durchschnittlichen Preissteigerung für Zucker in Höhe von 5 % im nächsten Jahr ausgegangen werden kann, dann sollte die Vorhersage einfach sein. Doch was ist der Ausgangspreis für die notwendige Berechnung? Wenn sich der Preis im aktuellen Zeitraum unplanbar bewegt, ist auch die darauf aufbauende Schätzung mit Hilfe der Preissteigerung unmöglich.

Die Schwierigkeiten bei volatiler Preisentwicklung die Zukunft vorherzusagen hat die größten Auswirkungen auf das Zahlenwerk des Unternehmens. Betroffen sind:

  • aktuelle Kalkulationen als Grundlage für Angebote mit einer mittel- bis langfristigen Belieferung,
  • der Forecast des Ergebnisses für das aktuelle Jahr,
  • das Budget für das kommende Jahr

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