Nach Durchführung der Nachkalkulation können die Ergebnisse mit denen der Vorkalkulation verglichen werden (vgl. Abb. 1). Abweichungen müssen in eine Mengen- und eine Preiskomponente zerlegt und analysiert werden. Diese Trennung ist sinnvoll, da die Kostenverantwortlichen in den meisten Fällen lediglich den Mengenverbrauch, nicht aber die Preise, beeinflussen können. Dennoch lohnt es sich, auch Preisabweichungen zu untersuchen. Es muss z. B. festgestellt werden, ob es sich um eine einmalige oder um eine dauerhafte Abweichungsursache handelt. Auch wenn der betroffene Kostenverantwortliche die Preise nicht unmittelbar beeinflussen kann, muss im Fall von dauerhaften Abweichungen versucht werden, die Abweichungen zu beheben. Dies kann z. B. durch den Einkauf geschehen, wenn er den Auftrag erhält, nach preisgünstigeren Lieferanten oder nach Substitutionsmöglichkeiten für einen bestimmten Rohstoff zu suchen.

 
Praxis-Tipp

Lohnt sich der Aufwand der Abweichungsanalyse?

In der Realität wird es so gut wie gar nicht vorkommen, dass sich Vor- und Nachkalkulation entsprechen. Es wird immer Abweichungen geben. Sie sollten aber überlegen, ob sich eine Abweichungsanalyse in jedem Fall lohnt. Bei kleinen Abweichungen ist es in der Regel nicht erforderlich, eine detaillierte Analyse vorzunehmen oder gar Steuerungsmaßnahmen einzuleiten. Überschreiten die Abweichungen aber bestimmte, vorher festgelegte Grenzen, etwa 10 % oder einen bestimmten festen Betrag, sollten Sie unbedingt tätig werden und sich intensiv darum bemühen, die Ursachen für die Abweichungen festzustellen sowie anschließend Möglichkeiten zur Behebung einzuleiten.

Abb. 1:   Vereinfachte Gegenüberstellung von Vor- und Nachkalkulation

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