Der Einsatz von Technologien wie z. B. Big Data in der gesamten Supply Chain, die die Analyse unstrukturierter Daten wie z. B. die Stimmungsanalyse abdecken, generieren ein bisher unvorstellbares Ausmaß an Massendaten in der Lieferkette und der Fertigung.[1] Diese Daten werden genutzt, um z. B. mit maschinellem Lernen (ML) und künstlicher Intelligenz (KI) intelligente Anlagen und Produkte zu entwickeln und mit Predictive Analytics Entscheidungen qualitativ zu verbessern und abzusichern. Blockchain kann die Datensicherheit und das Vertrauen mit verbesserter Transparenz, Überprüfbarkeit und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften erhöhen. Nach Ansicht von Maheshwari, A. (2019) hat der 3D-Druck großes Potenzial in der gesamten digitalen Lieferkette; vom Rapid Prototyping des Designs bis hin zu additiven Vertriebsdienstleistungen. Der 3D-Druck erzeugt reduzierte Lagerkosten im Ersatzteillager, aber auch eine erhöhte Flexibilität und Reaktionsfähigkeit.[2]

In diesem Sinne bedeutet Supply Chain im digitalen Zeitalter Flexibilität, Geschwindigkeit und Effizienz.[3] Hier können digitale Fähigkeiten und eine stärkere Vernetzung – auch über Unternehmensgrenzen hinweg – dazu beitragen die Transparenz zu erhöhen, Prozessengpässe zu identifizieren und Abläufe mit größerer Agilität zu steuern.[4] Dies wiederum ermöglicht Smart-Factory-Fähigkeiten, bei denen starre Produktionslinien in flexible Fertigungszellen umgewandelt werden[5] und so der Übergang von der Massenproduktion zur Mass-Customization möglich wird. Ein Schlüsselthema ist die Beseitigung der Blackbox, der Silo-Natur von Shopfloor-Lösungen.[6] In diesem Sinne ist die Fertigung zu einem integralen Bestandteil der erweiterten Lieferkette geworden, mit Echtzeit-Einblicken in den Work-in-Process-Status, sowie in die Finanzdaten wie z. B. Earnings Before Interests and Taxes (EBIT), Return on Investment (ROI), etc. Die höhere Produktivität, also die Bereitstellung des höchsten Outputs mit dem geringsten Ressourceneinsatz, wird in diesem Zusammenhang durch die Effizienz und Flexibilität cyber-physischer Systeme ermöglicht, die eine kontinuierliche Optimierung des Ressourcen- und Energieverbrauchs erlauben.[7] Im Zusammenhang mit der Produktivität betreffen die Auswirkungen des intelligenten Unternehmens auch die Reduzierung der industriellen Kosten, insbesondere der Produktions-, Logistik- und Qualitätsmanagementkosten.[8]

[1] Vgl. Ross/Weston/Stephen, 2010.
[2] Vgl. Dendas/Reuter, 2020.
[3] Vgl. Klinenberg, 2005.
[4] Vgl. Ezell/Atkinson et al., 2018.
[5] Vgl. Qiao/Lu/McLean, 2006.
[6] Vgl. Tao/Zhang/Nee, 2019.
[7] Vgl. Kagermann et al., 2013.
[8] Vgl. Rojiko, 2017.

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