Grundsätzlich fallen auf den Lagerkostenstellen alle denkbaren Kostenarten an. Hauptsächlich sind es die im Folgenden kurz beschriebenen:

  • Raumkosten beinhalten neben den Gebäudekosten (Abschreibungen, Miete) auch die Raumnebenkosten wie Heizung, Reinigung usw. Raumkosten sind meist sehr langfristig zu sehen, vor allem, wenn eigene Gebäude genutzt werden.
  • Mittelfristig könnten dagegen Personalkosten abgebaut werden, wenn die Lagerhaltung zurückgeht. Das würde auch zu sinkenden Materialkosten führen.
 
Achtung

Personalkosten kompensieren sich!

Wenn Sie die Lagerhaltung reduzieren, erhöhen Sie damit meist zwangsläufig den Aufwand für die Warenannahme und die innerbetriebliche Logistik. In beiden Bereichen entstehen hohe Personalkosten, die oft die eingesparten Kosten im Lager kompensieren.

  • Einrichtungen wie Regale und Hilfsmittel wie Gabelstapler werden abgeschrieben. Auch diese Kosten in Form von Abschreibungen entstehen im Lager.
  • Der Lagerbestand muss finanziert werden, er bindet Kapital. Dadurch verursacht er Zinskosten, die in vielen Unternehmen nicht den Lagerkosten zugeordnet werden. Sie erscheinen im Finanzbereich unter Zinsaufwendungen, gehören aber zu den Materialkosten.
  • Auch im Lager gibt es einen "Materialverbrauch". Die gelagerten Materialien werden beschädigt oder verlieren an Wert und Qualität. Technischer Fortschritt führt dazu, dass Material verschrottet wird, schlechte Lagerorganisation führt zu Schwund. Natürliche Materialien können allein durch die Zeit an Volumen, Gewicht oder Qualität verlieren. Der Verlust von Material im Lager erhöht über die Materialgemeinkosten die Materialkosten des Unternehmens.
 
Achtung

Keine einfache Entscheidung

Durch die Lagerhaltung wird es möglich, Mengenrabatte bei Lieferanten auszunutzen und damit die Einkaufspreise für Material zu senken. Doch das ist nicht der einzige Grund. Wenn Entscheidungen für oder gegen ein Lager getroffen werden, müssen weitere Gesichtspunkte wie Liefersicherheit, Mindestmengen bei Lieferanten oder Verteilfunktion bedacht werden. Die Entscheidung ist also komplexer, als sie aussieht.

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