Controlling – Service und Entscheidungsunterstützung

Logistikaktivitäten werden geplant und gesteuert sowie mit den Zielen des Gesamtunternehmens und anderer Unternehmensbereiche abgestimmt. Das macht die Einführung eines Controllingsystems für die Logistik zweckmäßig. Ein solches Logistikcontrolling ist demnach ein Subsystem des Logistikmanagements und richtet sich an dessen Bedürfnissen aus, indem es (betriebswirtschaftlichen) Service und Entscheidungsunterstützung bietet und so die effiziente und effektive Gestaltung der Versorgung eines Unternehmens sichert (vgl. Abb. 1).

Abb. 1: Controllingkreislauf im Managementprozess mit den 3 Controllingsystemen (2, 5, 6)[1]

Controllingkreislauf mit 3 Systemen

Logistikcontrolling unterstützt das Logistikmanagement durch den Controllingkreislauf[2] – Planung, Kontrolle sowie Information über Abweichungen, um Anpassungsentscheidungen der Verantwortlichen zu ermöglichen – sowie weitere Analyse- und Entscheidungsinstrumente in der Logistik und führt so zu einer Steigerung der Reaktions- und Adaptionsfähigkeit in der Logistik.[3]

Supply-Chain-Controlling "stellt eine auf die Führungsunterstützung in der Supply Chain ausgerichtete Ausprägung des Controllings dar. Die Führungsunterstützung erstreckt sich auf die im Vorfeld zu treffenden Integrationsentscheidungen [Auswahl von Partnern, Prozessen und Managementkomponenten] sowie auf die konzeptionelle Gestaltung und Koordination des Informations- sowie Planungs- und Kontrollsystems für die Zwecke der Logistik."[4]

Kennzahlen sind Basisinstrumente des Controllings

Eine wesentliche Grundlage für die Controllingarbeit sind Kennzahlen. Sie verknüpfen verschiedene Daten in einer Zahl und machen so die wirtschaftliche Realität einfacher und schneller verständlich. Vor allem Unternehmensziele werden mit Kennzahlen operationalisiert und so messbar und auch "ansteuerbar" gemacht, aber speziell bei Logistikkennzahlen sollen auch Logistikprozesse und deren Wirkung sichtbar werden.[5]

Zur Lösung logistischer Zielkonflikte, zur möglichst frühen Erkennung von Abweichungen sowie zur Früherkennung von Chancen und Risiken lassen sich einzelne Kennzahlen zu einem Kennzahlensystem zusammenfassen, mit dessen Hilfe Analysen und Benchmarking durchführbar werden.[6] Kennzahlensysteme lassen sich in Rechen- und Ordnungssysteme unterscheiden.

Spitzenkennzahl Kundennutzen

In einem Rechensystem werden Basiskennzahlen durch die Anwendung von mathematischen Regeln und Transformationen so miteinander verknüpft, dass daraus eine Spitzenkennzahl resultiert. Durch die Beziehung der einzelnen Kennzahlen innerhalb des Gesamtsystems wird der Einfluss bzw. die Veränderung einer Kennzahl ersichtlich. Ein typisches Beispiel einer Spitzenkennzahl ist der Return on Investment (RoI), während in diesem Beitrag der Kundennutzen (Leistungsziel-Erreichungsgrad) als Spitzenkennzahl abgebildet wird.

[1] Vgl. Tschandl/Schentler, 2013, S. 149.
[2] Vgl. Tschandl, 2013, S. 293 f.
[3] Vgl. dazu Tschandl/Schentler, 2008, S. 13 – 16.
[4] Westhaus, 2007, S. 39. Diese Definition ist eine von 4 Varianten in der Arbeit von Magnus Westhaus, die in einer Delphistudie mit 25 ExpertInnen (S. 25 ff.) mit 79 % die höchste Zustimmungsquote erhalten hat.
[5] Vgl. Reichmann, 1995, S. 338 ff.
[6] Vgl. Arndt, 2010, S. 118.

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