Der Finanzplan ist das Ergebnis der unternehmerischen Finanzplanung. Die Liquiditätssicherung steht dabei eindeutig im Vordergrund der Finanzplanung, da Zahlungsschwierigkeiten die Existenz des Unternehmens bedrohen. Die Finanzplanung soll die Gewinnmaximierung unter Aufrechterhaltung der Liquidität bei Minimierung der Finanzierungskosten verwirklichen. Damit wird der Finanzplan zum entscheidenden Mittel der Liquiditätssicherung. Aus ihm können sehr deutlich entstehende Liquiditätsengpässe erkannt werden.

Ein wesentliches Unterscheidungskriterium bei den Finanzplänen ist die Zeit. Kurzfristige Finanzpläne umfassen Tage bzw. Wochen, mittelfristige Finanzpläne 3 bis 12 Monate, langfristige Finanzpläne mehrere Jahre.

Daneben unterscheidet man die feste und die gleitende Finanzplanung:

  • Bei der festen Finanzplanung wird regelmäßig erst nach Ablauf eines festgelegten Zeitraums ein neuer Finanzplan erstellt. Ausnahme: Bei gravierenden Änderungen während des Planungszeitraums müssen diese sofort berücksichtigt werden.
  • Bei der gleitenden Finanzplanung fällt ein abgelaufener Teilzeitraum weg und dafür wird ein neuer Teilzeitraum zugefügt. Ggf. muss allerdings auch hier die aktuelle Finanzplanung aufgrund neu gewonnener Kenntnisse aktualisiert werden.

Der rollenden oder gleitenden Finanzplanung ist eindeutig der Vorzug einzuräumen, weil dadurch eine größere Flexibilität und Aktualität erreicht werden.

Die (dynamische) Liquidität ist immer dann als gesichert anzusehen, wenn

Zahlungsmittel + Einnahmen ./. Ausgaben > = 0

Grundsätzlich muss das Unternehmen tätig werden, wenn der Finanzsaldo in einem Monat unter 0 fällt. In diesem Fall muss schnell gehandelt werden. Der zeitliche Handlungsdruck kann dadurch vermindert werden, in dem das Unternehmen zusätzlich einen unternehmensspezifischen Sicherheitsbestand festlegt. Das Unternehmen wird dann bereits tätig, wenn der Sicherheitsbestand unterschritten wird.

In Tab. 2a ist der Finanzplan für den Zeitraum eines Jahrs dargestellt. Der Finanzsaldo ergibt sich aus dem Zahlungsmittelbestand des Vormonats zuzüglich der geplanten Einnahmen abzüglich der geplanten Ausgaben. Als Sicherheitsbestand sind 50 TEUR vorgegeben. Im Monat März wird der Sicherheitsbestand unterschritten (108 + 150 – 215 – SB50 = –7).

Zusätzlich kann eine grafische Darstellung erfolgen. Die Balken zeigen den Finanzsaldo, die rote Linie den Sicherheitsbestand. Im Monat März wird die rote Sicherheitslinie unterschritten.

Tab. 2a: Beispiel für eine Finanzplanung

Tab. 2b: Diagramm Monatlicher Finanzsaldo

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