In den letzten Monaten deuten Indikatoren wie ein fallender ifo-Geschäftsklimaindex[1] und zunehmende Kurzarbeit in der Industrie[2] auf eine anstehende Krise in Deutschland hin. Auch weltweit zeichnet eine nach unten korrigierte Handelsprognose[3] ein trübes Bild. "Die konjunkturelle Abschwächung in Deutschland schlägt sich zunehmend in den Insolvenzzahlen nieder."[4]

Die sich dem einzelnen Unternehmer stellenden Fragen "Was schützt vor der Insolvenz?" bzw. "Wie kann ich mein Unternehmen gegen die Krise rüsten?" werden in einer Studie beantwortet, die unter Insolvenzverwaltern durchgeführt wurde (vgl. Abb. 1). Sie besagt, dass einer der Hauptgründe für Insolvenzen (genannt von 79 % der Teilnehmer) ein unzureichendes oder gar fehlendes Controlling ist. Weitere genannte Ursachen könnten durch ein adäquates Controlling, nämlich eine integrierte Unternehmenssteuerung, abgemildert oder schneller beseitigt werden. Z. B. fordern Geldgeber oft eine Unternehmensplanung zur Gewährung von Krediten (Schließen von "Finanzierungslücken") oder die Sinnhaftigkeit von Investitionen kann mit einer Planung erprobt werden (Vermeidung von "Investitionsfehlern", "unkontrollierte Investition und Expansion").

Abb. 1: Insolvenzursachen[5]

Im Folgenden sollen zunächst die Charakteristika von Krisen wirtschaftlicher und rechtlicher Natur beschrieben werden, um nach einer Darstellung der integrierten Unternehmenssteuerung zu zeigen, wie diese zur Krisenprävention genutzt werden kann.

 
Hinweis

Integrierte Unternehmenssteuerung auch in Akutsituationen wie der Corona-Krise von Vorteil

Der Artikel wurde vor der Eskalation der Corona-Krise aktualisiert. Die Ausführungen sind grundsätzlicher Natur. Der Lösungsvorschlag der integrierten Unternehmenssteuerung ist jedoch gerade auch in existenziellen Liquiditätskrisen, in denen sich derzeit viele Unternehmen befinden, von unschätzbarem Vorteil.

[1] Vgl. ifo Institut, 2020, S. 1.
[2] Vgl. ifo Institut, 2019.
[3] Vgl. World Trade Organization, 2019, S. 1.
[4] Creditreform, 2019, S. 1.
[5] Euler Hermes, 2006, S. 20.

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