Viele Varianten, volatile Rohstoffpreise

Die KRD Gruppe ist im Kunststoffgewerbe tätig. Das Hauptaufgabengebiet der Firma besteht in der Herstellung von Sicherheitsscheiben, Maschinenabdeckungen und in der Veredelung von Kunststoffen. Das Unternehmen weist eine hohe Fertigungstiefe und eine hohe Variantenvielfalt auf. Begonnen bei der Auswahl des Substrats, über die Oberflächenversiegelung bis hin zu den unterschiedlichsten Fertigungsvarianten. Die Kunststoffpreise sind abhängig vom Ölpreis, sodass es hier mehrfach im Jahr zu Preisveränderungen kommt. Hierauf muss das Unternehmen schnell hinsichtlich der eigenen Preisgestaltung reagieren können, weil Veränderungen des Rohstoffpreises von ca. 30 % nicht unüblich sind.

Markt dominiert die Preisbildung

Da sich die KRD Gruppe auf die Produktion von Kleinserien spezialisiert hat, ist es von höchster Bedeutung, schnell und exakt zu ermitteln, welche Aufträge angenommen und auf welche verzichtet werden sollte, da sie nicht einmal die Herstellkosten decken. Die KRD Gruppe bewegt sich auf einem Käufermarkt, was bedeutet, dass der Marktpreis die Preise des Unternehmens bestimmt. Bis vor einigen Jahren bestanden die Preiskalkulationen darin, die Marktpreise zu kennen und zu diesen anzubieten. Somit war die Marge eher ein Zufallstreffer und die Controlling-Abteilung hatte eine neue Aufgabenstellung:

Eigenständige Entwicklung eines Preistools, das vom Vertrieb direkt genutzt werden kann und in Echtzeit die Herstellkosten und einen empfohlenen Vollkostenpreis ausgibt

Dem sogenannten "Bauchgefühl" sollte kein Raum mehr gelassen werden. Von nun an sollten nur noch aussagekräftige Zahlen zur Grundlage von Handlungsempfehlungen dienen.

Flexibilität nur durch Excel erfüllt

Oftmals verfügen KMUs nicht über ein ERP-System, das gleichzeitig neben der Unterstützung der Geschäftsprozesse über die Möglichkeit verfügt, Preise zu berechnen. Dies ist auch die Ausgangsbasis der KRD Gruppe gewesen. Zwar verfügt die ERP-Software über zahlreiche Berechnungsmöglichkeiten, aber keine davon konnte sämtliche Parameter und Besonderheiten einbeziehen. So hat zum Beispiel jede Produktgruppe ihren ganz eigenen Marktpreis, wobei dieser nicht statisch ist, sondern wie der Kunststoffpreis ständigen Veränderungen unterliegt. ERP-Systeme sind oftmals nicht flexibel genug, um solche Veränderungen abbilden zu können bzw. diese müssen in der Regel von einem externen Zulieferer programmiert werden. In Folge dessen stand die Software-Plattform für die Preisberechnung direkt fest: Microsoft Excel 2010.

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