Wo die Probleme sind:
- Das richtige Konto
- Zeitpunkt der Bilanzaufstellung
- Vorabausschüttung
- Einstellung in Rücklagen
1 So kontieren Sie richtig!
Praxis-Wegweiser: "Das richtige Konto" |
|
---|---|
Kontenbezeichnung Gewinnvortrag vor Verwendung |
|
Eigener Kontenplan | SKR 03 |
0860 | |
IKR | |
3310 | SKR 04 |
2970 | |
Kostenstelle/ Schlüssel |
Praxis-Wegweiser: "Das richtige Konto" |
|
---|---|
Kontenbezeichnung Gewinnvortrag nach Verwendung |
|
Eigener Kontenplan | SKR 03 |
2860 | |
IKR | |
3391 | SKR 04 |
7700 | |
Kostenstelle/ Schlüssel |
So kontieren Sie richtig!
Soll in der Bilanz der Jahresüberschuss dargestellt werden, so muss zunächst der Gewinn aus dem Vorjahr vorgetragen werden. Die Buchung erfolgt auf das Konto "Gewinnvortrag vor Verwendung" 0860 (SKR 03) bzw. 2970 (SKR 04).
Die Gegenbuchung erfolgt auf das Konto "Saldenvorträge, Sachkonten" 9000 (SKR 03 und SKR 04).
Buchungssatz:
Saldenvorträge, Sachkonten |
an Gewinnvortrag vor Verwendung |
2 Praxis-Beispiel für Ihre Buchhaltung: Ausweis des Jahresüberschusses
Die X-GmbH hat im Jahr 01 einen Jahresüberschuss i. H. v. 30.000 EUR erzielt. Dieser soll in der Bilanz dargestellt werden.
Buchungsvorschlag: Altes Buchungsjahr
SKR 03
9000 | Saldenvorträge, Sachkonten | 30.000 | an | 0860 | Gewinnvortrag vor Verwendung | 30.000 |
SKR 04
9000 | Saldenvorträge, Sachkonten | 30.000 | an | 2970 | Gewinnvortrag vor Verwendung | 30.000 |
3 Darstellung der Ergebnisverwendung
Aufgrund einer gesetzlichen oder satzungsmäßigen Pflicht zur Bildung von Rücklagen oder eines vor der Feststellung des Jahresüberschusses gefassten Ergebnisverwendungsbeschlusses können bei der Aufstellung des Jahresabschlusses Beträge in die Gewinnrücklagen einzustellen sein.
Die Bilanz muss dann nach § 268 Abs. 1 Satz 1 HGB unter Berücksichtigung einer solchen teilweisen oder vollständigen Ergebnisverwendung aufgestellt werden. Besteht keine Verpflichtung, sondern nur eine Ermächtigung zur Bildung von Gewinnrücklagen, darf die Bilanz unter Berücksichtigung einer vollständigen oder teilweisen Ergebnisverwendung aufgestellt werden.
Wird der Jahresabschluss danach festgestellt, steht der bereits in der Gewinnrücklage eingestellte Teil des Jahresabschluss bei dem regelmäßig nach der Feststellung des Jahresabschlusses zu fassenden Ergebnisverwendungsbeschluss nicht mehr zur Verfügung der Gesellschafter.
Praxis-Beispiel: Einstellung in Rücklagen
Die X-GmbH hat einen Jahresüberschuss i. H. v. 30.000 EUR erzielt. Hiervon sollen 20.000 EUR in die Gewinnrücklage eingestellt werden.
Folge:
Der Gewinn aus dem Vorjahr muss vom Konto "Gewinnvortrag vor Verwendung" auf das Konto "Gewinnvortrag nach Verwendung" umgebucht werden.
Sodann wird der einzustellende Betrag in die Gewinnrücklagen eingestellt.
Buchungsvorschlag:
SKR 03
0860 | Gewinnvortrag vor Verwendung | 30.000 | an | 2860 | Gewinnvortrag nach Verwendung | 30.000 |
SKR 04
2970 | Gewinnvortrag vor Verwendung | 30.000 | an | 7700 | Gewinnvortrag nach Verwendung | 30.000 |
4 Vorabausschüttungen
Ergebnisverwendungen, die in der Bilanz berücksichtigt werden müssen, sind auch Vorabausschüttungen und sonstige offene oder verdeckte Ausschüttungen während des Geschäftsjahres.
Praxis-Beispiel: Vorabausschüttungen im Geschäftsjahr
Der erwartete Jahresüberschuss der X-GmbH beträgt 30.000 EUR. Hiervon sollen 20.000 EUR ausgeschüttet werden.
Folge:
Der Nettobetrag der Vorabausschüttung wird auf das Konto "Vorabausschüttung" gebucht.
Gegenkonto ist das Konto "Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern für offene Ausschüttungen".
Die Buchung der Kapitalertragsteuer erfolgt auf das Konto "Vorabausschüttung". Gegenkonto ist das Konto "Verbindlichkeiten aus Einbehaltungen".
Buchungsvorschlag:
SKR 03
2870 | Vorabausschüttung | 20.000 | an | 0755 | Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern für offene Ausschüttungen | 20.000 |
2870 | Vorabausschüttung | 6.000 | an | 1746 | Verbindlichkeiten aus Einbehaltungen | 6.000 |
SKR 04
7790 | Vorabausschüttung | 20.000 | an | 3519 | Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern für offene Ausschüttungen | 20.000 |
7790 | Vorabausschüttung | 6.000 | an | 3760 | Verbindlichkeiten aus Einbehaltungen | 6.000 |
5 Ausschüttungen aus dem Vorjahr
Zur Verbuchung von Vorjahresausschüttungen wird in der Bilanz der Posten Gewinnvortrag gemindert. Dabei wird der Gewinnvortrag aus dem Vorjahr verringert oder er fällt ganz weg.
Praxis-Beispiel: Minderung des Gewinnvortrags
Die X-GmbH hat einen Gewinnvortrag von 30.000 EUR. Hiervon sollen 20.000 EUR ausgeschüttet werden.
Folge:
Zunächst muss der Gewinn aus dem Vorjahr auf das Konto "Gewinnvortrag vor Verwendung" vorgetragen werden. Gegenkonto ist das Konto "Saldenvorträge, Sachkonten" 9000 (SKR 03 und SKR 04).
Sodann wird der Nettobetrag der Ausschüttung auf das Konto "Gewinnvortrag vor Verwendung" gebucht. Gegenkonto ist das Konto "Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern für offene Ausschüttungen".
Letztlich erfolgt die Buchung der Kapitalertragsteuer auf das Konto "Gewinnvortrag vor Verwendung". Gegenkonto ist das Konto "Verbindlichkeiten aus Einbehaltungen".
Buchungsvorschlag:
SKR 03
9000 | Saldenvorträge, Sachkonten | 30.000 | an | 0860 | Gewinnvortrag vor Verwendung | 30.000 |
0860 | Gewinnvortrag vor Verwendung | 20.000 | an | 0755 | Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern für offene Ausschüttungen | 20.000 |
0860 | Gewinnvortrag vor Verwendung | 6.000 | an | 1746 | Verbindlichkeiten aus Einbehaltungen | 6.000 |
SKR 04
9000 | S... |
Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Finance Office Premium. Sie wollen mehr?
Jetzt kostenlos 4 Wochen testen