Die Vor- und Nachteile von Cloud und ASP-Lösungen entsprechen in vielen Punkten denen klassischer Outsourcing-Lösungen. An Vorteilen sind insbesondere zu nennen:

  • Zahlung einer Grundgebühr, darüber hinaus nur Entgelte für erbrachte bzw. abgenommene Leistungen:
  • Reduktion der Fixkosten bei den Nutzern, etwa für spezielles Personal (Administratoren, Service- und Sicherheitsfachleute): Studien und Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass sich die IT-Kosten um bis zu 50 % reduzieren lassen;
  • Investitionen sind nur in geringem Umfang erforderlich, meist in Hardware und sehr spezielle Software;
  • Anforderungen an Hardware werden reduziert, da die Rechenleistung im Datencenter des IT-Mietanbieters stattfindet;
  • Schutz vor Veralterung bzw. der Notwendigkeit regelmäßiger Investitionen;
  • Möglichkeiten weiterer Rationalisierungen, z. B. Reduzierung des Umfangs von Fortbildungen oder bei Gebäuden (Mieten, Energien);
  • Migration, Betrieb, Wartung, Instandhaltung und Sicherheit übernimmt der Dienstleister;
  • automatische Updates, d. h. immer Zugriff auf modernste Programme, ohne eigene Investitionen tätigen und Anpassungen vornehmen zu müssen;
  • Mitarbeiter des Dienstleisters sind meist höher qualifiziert als das eigene Personal;
  • Zugriff auf Programme und Informationen von unterschiedlichen Orten aus möglich;
  • Konzentration auf das Kerngeschäft;
  • Skalierbarkeit, also die Möglichkeit, mehr oder weniger Leistungen zu nutzen und auch mehr oder weniger User einzubinden;
  • Kein Vorhalten von Kapazitäten, um Lastspitzen abdecken zu müssen. Die Leistungen können kurzfristig an die Auslastung angepasst werden, und zwar nach oben und nach unten;
  • Langfristsicherung wichtiger Unterlagen, etwa Rechnungen oder Handelsbücher, die laut Gesetzgeber mindestens 10 Jahre archiviert werden müssen;
  • Modularer Ausbau der IT-Nutzung, beispielsweise können erst ein oder zwei Programme und später weitere Software gemietet werden.

Nachteilig kann sich auswirken:

  • Abhängigkeit von einem Anbieter, da viele Schnittstellen herstellerabhängig sind, ein Anbieterwechsel ist somit oft teuer oder zumindest kurzfristig sogar unmöglich;
  • enge Verflechtung mit dem Dienstleister macht Wechsel grundsätzlich problematisch;
  • häufig lange Such- und Vorbereitungszeiten;
  • Verlust von eigenem Know-how;
  • Risiko der Weitergabe von Betriebsgeheimnissen;
  • Risiko der kurzfristigen Änderung von Geschäftsbedingungen zum Nachteil der Nutzer;
  • Teilweise nach wie vor offene Rechtsfragen, z. B. bei Datenschutz und -sicherheit. Hinzu kommt, dass die Rechtslage international unterschiedlich ist. Sind die Anforderungen an den Datenschutz in Deutschland und der EU z. B. noch relativ hoch, ist das in anderen Ländern u. U. nicht der Fall. Das kann im Extremfall bedeuten, dass man einem Kunden Zusagen zum Datenschutz nach deutschem Recht macht, aber nicht bedenkt, dass die Daten z. B. auf einem Server in einem Land lagern, in denen die Bestimmungen weniger strikt sind. Dann kann es vorkommen, dass Daten z. B. zu Werbezwecken veräußert werden und man gegenüber den eigenen Kunden regresspflichtig wird. Gerade dieser Punkt muss zwingend beachtet und geklärt werden, beispielsweise, indem man sich an einen Anbieter wendet, der garantiert, dass er Daten nur in Deutschland belässt und sie nicht im Ausland lagert.
  • Relativ heterogene Anbieterlandschaft, die sich zudem schnell ändert, was die Auswahl eines passenden Anbieters erschwert.

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