Teambezogene Selbstorganisation benötigt vielfältige Formen, um die Effizienz der Arbeit zu gewährleisten. Das japanische Lean Management hat sich bereits über Jahre in dieser Hinsicht bewährt.

Die Lean-Philosophie kennt verschiedene Arten der Verschwendung:

  • Mura: Die Verschwendung entsteht durch Schwankungen. Mal wird mehr, mal weniger geordert, sodass hierdurch Verschwendung hervorgerufen wird.
  • Muri: Hier führt Überlast von Mensch oder Maschine zu Verschwendung. Wird eine Maschine zu sehr beansprucht, fällt sie irgendwann aus und die Produktion stockt.
  • Muda: Das ist die Verschwendung durch unproduktive Tätigkeiten. Das sind z. B. unnötige Wegezeiten, lange Rüstzeiten für Maschinen, Produktionsfehler, die später aufwändig behoben werden müssen.
  • Zusätzlich gibt es soziale Verschwendung, nämlich alles, was Ressourcen kostet, ohne wirklichen Wert (für den Kunden) zu erzeugen (Business Theater).

Die soziale Verschwendung kommt insbesondere bei der Bildung moderner Organisationen ans Licht. Diese vielfältigen Erscheinungsformen von "Blindleistung" machen Teams langsam und die Arbeit teuer, ohne dass dadurch Kundennutzen oder nachhaltiger Nutzen für das Unternehmen entsteht.

Viel Zeit wird verbraucht für

  • Abstimmungsmeetings/Regelmeetings
  • PowerPoint-Schlachten (intern/extern)
  • Datenerfassung/Kennzahlenpflege
  • Mitarbeitergespräche
  • Planungs-/Budget-Erstellung
  • Abweichungsanalysen, Forecasts, Maßnahmen
  • Weg zur/von der Arbeit/feste Arbeitsplätze
  • Politische Querelen wegen individueller Ziele
  • Vertikale Kommunikation (Chef : MA, Matrix)
  • E-Mail-Flut
  • Unpassende Prozesse inkl. Work-Around
  • Aufgabentrennung + notwendige Abstimmung
  • Wissensmanagement (Suche nach Formularen …)
  • Vorgabe der "richtigen Dinge"

Viel Zeit kann gespart werden durch

  • Stand-up-Meetings und ad-hoc-Abstimmungen
  • Weniger Steuerung von außen, daher weniger Erfassung
  • Weniger Zielvereinbarungen, weniger Hierarchie
  • Nur noch grobe Budgets und Bandbreitenziele
  • Steuerung im Team mit pragmatischer Analyse und Maßnahmen
  • Mobiles Arbeiten nach Bedarf ohne Arbeitszeiterfassung
  • Teamziele selbst gesetzt mit mehr intrinsischer Motivation
  • Abstimmung im Team und Eigenverantwortung
  • Neue Kommunikationswege (mehr direkte Gespräche) und weniger Mails im Team
  • Passende Prozesse im Team
  • Aufgaben im Team besser abgestimmt, weniger Nahtstellen
  • Social Intranet für Austausch zwischen den Teams
  • Kundenorientiert nur noch die notwendigen Tätigkeiten

Die neue Arbeitsweise entsteht durch organisatorisches Lernen im Laufe der Zeit.

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