Die Vergütung des Geschäftsführers muss, da es hier keine Tarife oder Honorarordnungen etc. gibt, in jedem Einzelfall ausgehandelt werden.
Gehaltsuntersuchungen zu Rate ziehen
Beide Seiten sollten sich im Vorfeld gründlich über die "übliche" Vergütung informieren, bevor sie in Vertragsverhandlungen eintreten. Hier ermöglichen Gehaltsstrukturuntersuchungen, z. B. der Kienbaum Vergütungsberatung (Postfach 100552, 51605 Gummersbach) oder der BBE (Postfach 250425, 50520 Köln), eine Orientierung.
7.1 Angemessene Vergütung
Beim Gesellschafter-Geschäftsführer ist stets die Gefahr einer verdeckten Gewinnausschüttung zu berücksichtigen. Die Gesamtausstattung des Geschäftsführers einschließlich der Vergütung muss angemessen sein. Die Vergütung muss, um in dieser Hinsicht "wasserdicht" zu sein, einem internen und externen Vergleich standhalten. Das heißt, sowohl im Verhältnis zu den Mitgeschäftsführern als auch zu Geschäftsführern anderer Gesellschaften darf keine unangemessene Überhöhung bestehen. Die Vergütung wird im Rahmen von steuerlichen Außenprüfungen ggf. auf ihre Angemessenheit geprüft.
Muster
§ 7 Vergütung
(1) | Der Geschäftsführer erhält eine Jahres-Grundvergütung in Höhe von x EUR, die in monatlichen Teilbeträgen in Höhe von x EUR jeweils zum 30. des Kalendermonats nach Abzug der gesetzlich vorgeschriebenen Abgaben ausbezahlt wird. [bei Bedarf] Zusätzlich erhält der Geschäftsführer als 13. Monatsgehalt zum Novembergehalt einen Betrag von x EUR brutto ausbezahlt. Die GmbH leistet zudem mit dem Junigehalt als Urlaubsgeld einen Betrag von x EUR brutto. [Bei Bedarf]: Ferner erhält der Geschäftsführer einen Zuschuss zu seiner privaten Kranken- und Pflegeversicherung bis zu der Höhe bis zu der bei gesetzlicher Versicherungspflicht Arbeitgeberanteile abzuführen wären, maximal in Höhe von 50 % der von dem Geschäftsführer geleisteten Versicherungsprämien. |
7.2 Gewinntantieme
Bei der Formulierung der Gewinntantieme ist darauf zu achten, dass beim Gesellschafter-Geschäftsführer die Gefahr einer verdeckten Gewinnausschüttung durch die Begrenzung der Höhe der Tantieme auf ein angemessenes Maß ausgeräumt wird. Unter anderem sollte die Tantieme ein Drittel der vereinbarten Grundvergütung nicht übersteigen, sie muss im Voraus prozentual festgelegt sein, insgesamt dürfen an alle Geschäftsführer zusammen nicht mehr als 50 % des Gewinns als Tantieme ausgeschüttet werden.[9]
Auslegungsschwierigkeiten vermeiden
Bei der Bestimmung der Bemessungsgrundlage für die Tantieme ist besondere Sorgfalt zu verwenden, hier sollte es möglichst keine Auslegungsschwierigkeiten geben, auch bietet es sich an, periodenfremde Gewinne und Verluste zu eliminieren.
Muster
(noch § 7) Gewinntantieme
(2) | Zuzüglich zur Grundvergütung erhält der Geschäftsführer folgende Gewinntantieme: Eine variable Tantieme in Höhe von x % des Jahresgewinnes der Gesellschaft, welche nach Feststellung des Jahresabschlusses durch die Gesellschafterversammlung festgesetzt und anschließend in 12 gleichmäßigen Beträgen mit der monatlichen Vergütung ausbezahlt wird. Maximal beträgt die Tantieme 1/3 der vereinbarten Grundvergütung. Ausgangsgrundlage für die Berechnung der Gewinntantieme ist der festgestellte körperschaftssteuerpflichtige Gewinn der Gesellschaft (= Bemessungsgrundlage). Ergibt der spätere Steuerbescheid der Gesellschaft einen abweichenden Gewinn, so ist dieser für die Ermittlung der Bemessungsgrundlage maßgeblich, spätere Änderungen des Steuerbescheids, z. B. im Anschluss an Außenprüfungen, lassen die Bemessungsgrundlage hingegen unverändert. |
(3) | Dieser Betrag (Bemessungsgrundlage) erhöht sich um:
Die Bemessungsgrundlage verringert sich um:
|
(4) | Hat das Dienstverhältnis im betreffenden Geschäftsjahr nicht während des gesamten Geschäftsjahres, sondern nur teilweise bestanden, verringert sich die Tantieme im entsprechenden prozentualen Ver... |
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