Beim partiellen Preisvergleich zerlegen Sie das Produkt gedanklich in seine Einzelkomponenten und fragen diese entsprechend bei verschiedenen Anbietern an. Nehmen wir beispielsweise ein Fahrrad. Sie bauen es auseinander und fragen die Komponenten einzeln an:

  • Rahmen
  • Gabel vorne mit Lenkstange
  • Lenker
  • Beleuchtung
  • Schaltung.

Sie bekommen für jeden Artikel sagen wir fünf Angebote und wählen das jeweils günstigste Angebot aus. Aus der Summe der günstigsten Angebote stellen Sie ein Fahrrad zusammen und errechnen den besten Preis. Mit diesem Preis gehen Sie in die Verhandlung und versuchen ihn zu realisieren. Dies ist eine in Ausbildung und Literatur immer noch viel gepriesene Methode der Preisverhandlung, die allerdings nicht sehr praktikabel ist. Stellen Sie sich die Anwendung dieser Methode einmal bei einem Auto vor: Sie fragen bei VW, Audi, Ford, Mercedes, Opel, Peugeot, Citroen usw. die Türen, den Motor, die Räder, das Fahrwerk usw. an und errechnen dann den Preis für das Auto. Wenn Sie allein Ihre Prozesskosten des Einkaufs, die diese Methode verschlingt, berechnen, sehen Sie, dass sie nicht sehr praktikabel ist.

Die Methode kann allerdings sehr gut eingesetzt werden, wenn es um Make-or-Buy-Entscheidungen geht. Hier kann es durchaus dazu führen, die eigene Fertigungstiefe unter die Lupe zu nehmen und einzelne Bauteile bei Lieferanten anzufragen, eventuell auch, um Bauteile zu kompletten Baugruppen zusammenzufassen. Manchmal wird diese Methode auch unter dem Namen Produktwertanalyse vorgestellt.

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