Ein ganzheitliches ESG-Management Modell führt die gerade dargestellten Teilmodelle bzw. Elemente zusammen und schafft damit die Basis für eine erfolgreiche, integrative Umsetzung von Nachhaltigkeit im Unternehmen.

Das Modell beinhaltet die genaue Analyse der Umfeldfaktoren[1] und wie deren Impulse auf das Unternehmen sowie dessen ESG-Ziele wirken. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht der Kunde mit seinen Bedürfnissen sowie mit seinen Pains und Gains. Daran ausgerichtet steht das Geschäftsmodell des Unternehmens, was in den Bereichen der Mission, Vision, der Ziele sowie der Strategie, Struktur und Kultur dargestellt werden kann.

Abb. 7: Einzelelemente des Integrativen Nachhaltigkeits-Modell (eigene Darstellung)

Beim Einsatz der einzelnen Tools (PESTEL-Analyse, ESG-Modell, Purpose & Goals, People Centricity und SKS-Profil) ist nicht nur darauf zu achten, dass diese Tools jeweils einzeln gut aufgebaut sind. Darüber hinaus müssen das Gesamt-Managementmodell in sich stimmig sein und die Ergebnisse der einzelnen Tools in der Summe aufeinander abgestimmt sein und zusammenpassen. Das gelingt in der praktischen Welt sehr gut durch aufeinander abgestimmte Iterationen und Reflektionen.

Zusammenfassend in einem Managementmodell dargestellt, beinhaltet ein solches integratives Nachhaltigkeits-Modell alle in Abb. 7 dargestellten Komponenten. Das Managementmodell erweitert das Modell von Zemp 2014) u. a. um den Kunden, die Mitarbeiter, die Umfeldanalyse und das Wertangebot.[2]

Abb. 8: Das integrative Nachhaltigkeits-Modell

Das integrative Nachhaltigkeits-Modell stellt den Kunden ins Zentrum. Um ihn herum wird der Unternehmenszweck (Purpose, Mission und Vision) sowie die Ziele, auch aus Nachhaltigkeitssicht festgelegt. Nachhaltigkeit sollte darüber hinaus bei allen Entscheidungen diskutiert und wo immer möglich berücksichtigt werden. Die Mitarbeitenden des Unternehmens setzen diese um. Dazu müssen die Ordnungselemente (Strategie, Struktur und Kultur) so definiert werden, dass das richtige Leistungsangebot (Value Proposition) angeboten werden kann. Hierzu werden die entsprechenden Projekte durch die Mitarbeitenden umgesetzt und eine Leadership-basierte Führungskultur aufgebaut. Von außen wirken die Umfeldkräfte (gemäß PESTEL) auf das Unternehmen. Insbesondere die ESG-Elemente der Nachhaltigkeit werden in der Ausrichtung des Unternehmens besonders berücksichtigt.

Das integrative Nachhaltigkeits-Modell kann als Guideline genutzt werden, um alle relevanten Themen strukturiert zu erarbeiten und den Bereichen Controlling und Risikomanagement die ganzheitliche ESG-Betrachtung der Unternehmensplanung und Steuerung, wie auch der Chancen- und Risikomanagementbetrachtung zu ermöglichen. Darüber hinaus ist die Verwendung als Template, in dem alle wichtigen Aspekte in die entsprechenden Bereiche eingetragen werden, sehr sinnvoll. So haben die Unternehmensführung und das Controlling direkt den Überblick, wie die Elemente zusammenwirken oder wo ggf. noch Lücken bestehen.

[1] vgl. 1.2.1 Die PESTEL-Analyse.
[2] Zemp, 2014.

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