Die Strategie wiederum kann in das magische Dreieck der Organisation und des Veränderungsprozesses aus Strategie (S), Kultur (K) und Struktur (S), dem sog. SKS-Modell eingebunden werden. Dieses unterscheidet drei Ebenen des Managements (normatives, strategisches und operatives Management). Im Weiteren gliedert es die Umfeldsphären nach PESTEL und beachtet die unterschiedlichen Anspruchsgruppen (Stakeholder). Weiter werden die Prozesse (Managementprozesse, Geschäftsprozesse und Unterstützungsprozesse) und Ordnungsmomente (Strategie, Struktur und Kultur) betrachtet.

Abb. 5 zeigt ein SKS-Profil, das die Inhalte aus Strategie, Struktur und Kultur zusammenfasst und auf dem St. Galler Management-Modell basiert.

Abb. 5: SKS-Profil

Strategie

Die Strategie zielt auf den langfristigen Aufbau von Wettbewerbsvorteilen und der Gestaltung des Leistungsangebots ab. Die strategischen Ziele werden operationalisiert und die Rolle der Nachhaltigkeit wird in der Strategie definiert. Dazu sind mit der ESG-Integration auch in der Strategie Nachhaltigkeitskomponenten – d. h. Methoden und Instrumente zur strategischen Umsetzung nachhaltiger Entwicklungen – zu integrieren. Dabei sollte auch der Triple Bottom Line (People, Planet, Profit, resp. den ESG-Dimensionen) genügend Rechnung getragen werden.

Struktur

Im Ordnungsmoment Struktur werden die Aufbaustrukturen (Organigramm) und Ablaufstrukturen (Prozesse und Aufgaben) festgelegt.

Aus dem Blickwinkel der Controlling- und Risikomanagementbereiche ist Nachhaltigkeit in den Controlling- und Risikomanagement-Kreislauf zu integrieren, darunter fällt u. a.:

  • Identifikation, Bewertung von ESG-Risiken und -Schäden
  • Erstellung von ESG-Reports mit klar definierten ESG-Kennzahlen
  • Steuerung von ESG-Risiken mit proaktivem Management
  • Jährliches Reviews und Angemessenheitsprüfungen mit dem Ziel der Optimierung

Der ganzheitliche ESG-Transformationsprozess beinhaltet auch die Produktentwicklung und somit die Neuproduktprozesse, die Auslagerungen, das interne Kontrollsystem, Audit und Business Continuity Management. Dabei müssen aus ESG-Sicht auch die Wertschöpfungspartner und Lieferantenketten näher betrachtet werden.

Aus ESG-Sicht ist auch die Aufbauorganisation anzupassen. Es macht Sinn, die vorhandenen Strukturen um die ESG-Komponenten zu erweitern, z. B. dezentrale Risikomanager zusätzlich ESG-Themen zu übertragen. Für die Gesamtsteuerung ist es empfehlenswert, einen Nachhaltigkeitsbeirat mit der Steuerung der Nachhaltigkeit zu integrieren.

Kultur

Die Kultur betrachtet die impliziten, teilweise unsichtbaren Elemente einer Unternehmung. Dazu gehören Normen und Werte, Einstellungen, Haltungen und Prinzipien, die Fehler- und Feedback-Kultur sowie die ESG-Kultur.

Gerade bei ESG und Nachhaltigkeit ist die Kultur von Bedeutung. Die innere Haltung und ein Mindset, welches die ESG-Transformation erleichtert, beinhaltet die Punkte[1]:

  • Nachhaltige Unternehmens- & Teamkultur
  • Stakeholder Centricity für authentische Nachhaltigkeit bestehend aus

    1. Customer Centricity für einen starken Kundenfokus
    2. Employee Centricity für Achtsamkeit und Wertschätzung
    3. Weitere Stakeholder für mehr Ganzheitlichkeit in der ESG-Steuerung
  • Regulatorische Anforderungen als harte Leitplanken bei der ESG-Integration

Gerade die People- bzw. Stakeholder-Centricity spielt eine wesentliche Rolle und soll daher als zentrales Element eines ESG-Management Modells im Folgenden näher erläutert werden.

[1] Weitere inhaltliche Ausführungen sind im Buch ‚'Projektcontrolling mit agilen Instrumenten' des Haufe Verlags dargestellt.

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