Wer kein Fahrtenbuch führt, muss die private Nutzung bei der Einkommensteuer zwingend nach der 1-%-Methode ermitteln. Die 1-%-Methode kann aus Vereinfachungsgründen auch bei der Umsatzsteuer angewendet werden.
Der Unternehmer wählt die 1-%-Methode für die Berechnung des privaten Pkw-Nutzungsanteils (bis 30.6.2020 und ab 1.1.2021)
Der Unternehmer hat einen Firmenwagen, dessen Bruttolistenpreis im Zeitpunkt der Erstzulassung 30.580 EUR betragen hat. Tatsächlich bezahlt hat er nur 28.560 EUR (24.000 EUR zuzüglich 4.560 EUR Umsatzsteuer). Da der Unternehmer weder ein Fahrtenbuch geführt hat noch eine sachgerechte Schätzung des privaten Nutzungsanteils vornehmen will, kann er bei der Einkommen- und Umsatzsteuer die 1-%-Methode anwenden.
Bei der Bemessung der Umsatzsteuer dürfen pauschal 20 % abgezogen werden, weil nicht in allen Kfz-Kosten Vorsteuerbeträge enthalten sind. Maßgebend ist der Bruttolistenpreis, sodass wie folgt zu rechnen ist:
Bruttolistenpreis (abgerundet) 30.500 EUR × 1 % × 12 Monate = | 3.660,00 EUR |
abzüglich 20 % | 732,00 EUR |
= umsatzsteuerpflichtiger Anteil | 2.928,00 EUR |
19 % Umsatzsteuer = | 556,32 EUR |
= Bruttobetrag | 3.484,32 EUR |
Konto SKR 03/04 Soll | Kontenbezeichnung | Betrag | Konto SKR 03/04 Haben | Kontenbezeichnung | Betrag |
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1880/2130 | Unentgeltliche Wertabgaben | 4.216,32 | 8924/4639 | Verwendung von Gegenständen für Zwecke außerhalb des Unternehmens ohne USt (Kfz-Nutzung) | 732,00 |
8921/4645 | Verwendung von Gegenständen für Zwecke außerhalb des Unternehmens 19 % USt (Kfz-Nutzung) | 2.928,00 | |||
1776/3806 | Umsatzsteuer 19 % | 556,32 |
Aufteilung des Betrags für die private Nutzung wegen Senkung des Umsatzsteuersatzes auf 16 %
Wegen der Senkung des Regelsteuersatzes bei der Umsatzsteuer in der Zeit vom 1.7.2020 bis 31.12.2020 von 19 % auf 16 % muss die private Nutzung entsprechend aufgeteilt werden. Bei der Bemessung der Umsatzsteuer dürfen pauschal 20 % abgezogen werden, weil nicht in allen Kfz-Kosten Vorsteuerbeträge enthalten sind. Maßgebend ist der Bruttolistenpreis, sodass wie folgt zu rechnen ist:
Bruttolistenpreis (abgerundet) 30.500 EUR × 1 % × 12 Monate = | 3.660,00 EUR |
abzüglich 20 % | 732,00 EUR |
umsatzsteuerpflichtiger Anteil | 2.928,00 EUR |
davon unterliegen dem Steuersatz von 19 % und | 1.464,00 EUR |
dem Steuersatz von 16 % | 1.464,00 EUR |
19 % Umsatzsteuer = 278,16 und 16 % Umsatzsteuer = 234,24 EUR | 512,40 EUR |
= Bruttobetrag | 3.440,40 EUR |
Die Buchung erfolgt entsprechend dem Beispiel zum Fahrtenbuch.
Vorsteuer ist zu 100 % abziehbar
Die Vorsteuer ist gem. § 15 Abs. 1 UStG zu 100 % abziehbar und die private Nutzung gem. § 3 Abs. 9a UStG der Umsatzsteuer zu unterwerfen. Falls der pauschale Wert für die private Nutzung höher ist als die tatsächlichen Kosten, wird die private Nutzung auf die tatsächlichen Kosten begrenzt (= Kostendeckelung).
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