Im Wesentlichen werden die Instrumente der Finanzplanung nach ihrem zeitlichen Planungshorizont in den Liquiditätsstatus und die tagesgenaue Liquiditätsplanung (1), in die unterjährigen Finanzpläne (2), in den Jahresfinanzplan (3) und in die langfristigen Finanzpläne (4) eingeteilt.

Ad (1): Liquiditätsstatus

Der Liquiditätsstatus stellt das kurzfristigste Instrument der Finanzplanung dar. Er dient zur Erfassung und Gestaltung der aktuellen Liquiditätssituation (siehe Cash-Management). Im Liquiditätsstatus wird der Anfangsbestand der vorhandenen finanziellen Mittel erfasst und um die erwarteten Ein- und Auszahlungen des Planungstages ergänzt. Dadurch kann erkannt werden, inwieweit die Zahlungskraft ausreicht, um die finanziellen Verpflichtungen erfüllen zu können. Der Liquiditätsstatus wird regelmäßig in der tagesgenauen Liquiditätsplanung für die folgenden 7 bis 14 Tage fortgeführt.

Ad (2): Unterjährige Finanzpläne

In unterjährigen Finanzplänen werden die erwarteten Ein- und Auszahlungen für Zeiträume unterhalb der Jahresfrist (z. B. Monate, Quartale) zusammengestellt. Sie dienen der Liquiditätssicherung und der Optimierung der Finanzvorgänge während des kommenden Jahres.

Ad (3): Jahresfinanzplan

Der Jahresfinanzplan ist das Bindeglied zwischen der kurzfristigen Liquiditätssicherung und der mehrjährigen Finanzplanung. Er wird meist für ein Kalenderjahr aufgestellt, um den Zusammenhang zwischen den Finanzbewegungen und der Bilanz bzw. der Gewinn- und Verlustrechnung deutlich zu machen. Der Jahresfinanzplan basiert ebenso wie die unterjährigen Finanzpläne auf Zahlungsgrößen. Durch die formale Entsprechung des Jahresfinanzplans und der unterjährigen Pläne ist es möglich, beide Planungsarten ineinander zu überführen.

Ad (4): Langfristige Finanzpläne

Langfristige Finanzpläne sind auf die planerische Erfassung der Finanzstruktur und des Finanzgeschehens bei mehrjährigem Planungshorizont ausgerichtet. Langfristige Finanzpläne sollen auf der Basis prognostizierter leistungs- und finanzwirtschaftlicher Rahmendaten die Gestaltung der Finanzsphäre eines Unternehmens ermöglichen. Im Einzelnen wird mithilfe langfristiger Finanzpläne die Lösung folgender Teilaufgaben angestrebt:

  • Ermittlung des Kapitalbedarfs für Investitionen, Schuldentilgung und Gewinnentnahme,
  • Abschätzung der Finanzierungsmöglichkeiten und Auswirkungen auf Vermögen, Kapital und Finanzstruktur des Unternehmens,
  • Sicherung der strukturellen Liquidität und Kreditwürdigkeit durch Abstimmung von Kapitalbedarf und Kapitalbeschaffung, insbesondere über die Einhaltung bestimmter Finanzierungsregeln,
  • Überprüfung der langfristigen Unternehmenspolitik unter dem Aspekt der finanziellen Realisierbarkeit.

Zur Erfüllung dieser Aufgaben werden regelmäßig langfristige Finanzplanungen als Plan-Bewegungsbilanz oder als Plan-Kapitalflussrechnung aufgestellt.

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