Nun gilt es, die voraussichtlichen Kosten für die gesamte Lebensdauer des späteren Produktes zu bestimmen. Dabei sollte nach Entwicklungs- und Betriebskosten unterschieden werden.

  • Entwicklungskosten sind Kosten, die entstehen, um ein Produkt von der Idee zur Marktreife zu entwickeln und während der gesamten Lebensdauer zu verbessern.
  • Betriebskosten sind Kosten, die anfallen, um das Produkt am Markt positionieren und zu halten.

Arbeitsblatt Entwicklungskosten (Abb 7)

Im zweiten Abschnitt können die Entwicklungskosten in den großen Blöcken geplant werden. Dabei besteht die Möglichkeit, bis zu zehn Kostenarten separat zu planen. Fallen mehr als zehn Kostenarten an, müssen Zusammenfassungen vorgenommen werden. Auch hier werden die Werte für die Folgejahre als Vorschlagswerte übernommen. Wichtig: bei den Entwicklungskosten kann eine automatische Übernahme zu Verfälschungen beim Ergebnis führen, weil die höchsten Kosten den Entwicklungsjahren anfallen. In den Folgejahren, wenn es darum geht, das Produkt zu verbessern, bewegen sich die Aufwendungen oft nur noch bei rund 5–10 % der Entwicklungskosten der ersten Jahre. Zum Ende der erwarteten Lebensdauer gehen sie zudem in Richtung null.

Die Aufwendungen für Abschreibungen ergeben sich aus den Berechnungen der Mappe Investitionen (IN1) und werden automatisch übernommen. Alternativ sind manuelle Eingaben möglich, wenn z. B. das Blatt Innovationen nicht ausgefüllt oder die Abschreibungen dort nicht berechnet werden sollen.

Der dritte Teil bietet Raum für Anmerkungen zu den Prämissen, etwa innerhalb welchen Zeitraums die meisten Entwicklungsaufwendungen anfallen oder wie man sich die Weiterentwicklung vorstellt. Im vierten Teil können erneut individuelle Kommentare eingegeben werden.

Abb. 7: Arbeitsblatt Entwicklungskosten (EK1)

Arbeitsblatt Betriebskosten (Abb. 8)

Das Arbeitsblatt Betriebskosten ist vom Aufbau her identisch mit der Mappe Entwicklungskosten und übernimmt automatisch die allgemeinen Daten. Es lassen sich bis zu zehn Einzelpositionen detailliert planen. Die Abschreibungen werden ebenfalls entweder aus der Mappe Investitionen übernommen oder können manuell eingetragen werden. Auch in dieser Mappe besteht die Möglichkeit, wichtige Prämissen, etwa Preispolitik der Lieferanten oder Lohnsteigerungen, sowie im letzten Teil individuelle Kommentierungen einzutragen.

 
Praxis-Tipp

Gehen Sie bei der Kostenplanung pragmatisch vor. Überlegen Sie, welche vier bis fünf Positionen besonders groß sind. Versuchen Sie, einen relativ genauen Schätzwert zu ermitteln. Bei kleineren, weniger wichtigen Positionen genügt oft ein grober Überschlag. Zudem können Sie bei der Planung mit einem Sicherheitsaufschlag von z. B. 10 oder 15 % für Unvorhergesehenes arbeiten.

Mögliche Datenherkunft/Informationslieferanten

Grundsätzlich gilt, dass die Kostenseite leichter zu schätzen ist als die Umsatzseite. Das ist zumindest dann der Fall, wenn es bereits ähnliche Produkte gibt oder wenn Erfahrungen bei der Entwicklung und dem Betrieb von Produkten vorliegen. Im Wesentlichen kann auf interne Quellen wie z. B. bereits abgewickelte Projekte, Projektdokumentationen, Umsatz-Kosten-Relationen anderer Produkte oder Kostenrechnungsunterlagen zurückgegriffen werden.

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