Für die Verrechnung zwischen den Unternehmenseinheiten müssen die Leistungsströme festgestellt werden. Dazu gehört immer eine Mengenkomponente. Der Controller muss Strukturen aufbauen, die den Leistungsaustausch zwischen den Einheiten zuverlässig festhalten. Für die Serviceleistungen sind dies überwiegend intern festzustellende Parameter (Anzahl Mitarbeiter, Anzahl IT-Nutzer, Anzahl Rechnungen). Die Produktleistungen müssen an den definierten Übergabestellen erfasst werden. Hier können interne Dokumente wie Fertigungsaufträge, Ein- oder Auslagerungen usw. genutzt werden. Die Hilfsleistungen müssen manuell erfasst werden, da dort aufgrund der fehlenden Planbarkeit kaum Strukturen gebildet werden können.
Die in der Menge erfassten Transkationen zwischen den Einheiten müssen in Euro bewertet werden. Grundsätzlich bilden die entstandenen Kosten für diese Leistung den Ausgangspunkt. Für Serviceleistungen werden die Kosten des Servicebereichs nach Schlüsseln den Mengenfaktoren zugeordnet. Dazu gibt es feststehende Regeln. Bei den Hilfsleistungen werden ebenfalls die Kosten zugrunde gelegt. Die Produktleistungen werden mit den Herstellungskosten bewertet, die jedoch um Steuerungselemente verändert werden. Es wird mit Standardkosten gearbeitet. Wenn eine Business Unit bewusst vom Erfolg einer anderen Unit profitieren soll, kann mithilfe des Tragfähigkeitsprinzips ein Preis aus den Herstellungskosten entwickelt werden. Dabei können z. B. die Kosten für eine ertragsstarke Produktgruppe für die Vertriebseinheit überhöht, die für weniger ertragsstarke Produktgruppen unterbewertet sein.
Serviceleistungen | Produktleistungen | Hilfsleistungen | |
---|---|---|---|
Grundlage | Kosten der Stellen und Bereiche | Herstellungskosten | Kosten der bestimmten Leistung aus Kosten der Stellen und Bereiche |
Veränderungen | keine | Anpassung aufgrund von Lenkungsaufgaben Aufschlag für Erfolg des abgebenden Bereichs |
Kosten des entgangenen eigenen Einsatzes Aufschlag als Anreiz für abgebenden Bereich |
Verteilung | nach Schlüsseln | Menge der Leistung | individuell berechnete Leistung |
Tab. 1: Bewertung der Leistungen
Transparenz bieten
Damit Verrechnungspreise zwischen den Business Units optimal wirken können, muss deren Bildung transparent sein. Wenn es Steuerungselemente gibt, müssen diese den Beteiligten gegenüber offengelegt und begründet werden. Sonst kommt es zu fehlerhaften Interpretationen von Marktgeschehen, die dem Sinn der Business-Unit-Organisation entgegenstehen.
Steuerliche Verrechnungspreise
Wenn einzelne Business Units ihren Sitz nicht in Deutschland haben, die Leistungen also die Staatsgrenzen überschreiten, müssen die Verrechnungspreise bestimmten steuerrechtlichen Vorschriften beider Länder entsprechen. Diese Regeln basieren nicht unbedingt auf den Kosten. Es kann auch eine Verteilung von Margen notwendig werden. Damit weichen die steuerlichen Verrechnungspreise meist von den Verrechnungspreisen zur Steuerung von Business Units ab. Es ist nur schwer möglich, beide Aufgaben (steuerliche Zuordnung und Steuerung der Unternehmenseinheiten) in Übereinstimmung zu bringen.
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