Nachdem die grundlegenden Unternehmensziele und die Investitionsstrategie bestimmt wurden, muss ein kritischer Pfad zu deren Umsetzung festgelegt werden (= "Akquisitionsstrategie"). Dieser Schritt ist fundamental für die Vorbereitung des Deals und sollte in einem angemessenen zeitlichen Horizont mit genügend Vorlaufzeit durchgeführt werden. Die Akquisitionsstrategie orientiert sich dabei an der Investitionsstrategie, in der durch eine Unternehmens- und Marktanalyse, bspw. eine Stärken-Schwächen- und Chancen-Risiken-Analyse oder einer Analyse nach Porters 5 Forces, die Ist-Position des eigenen Unternehmens beschrieben wird. Innerhalb der Investitions- und Wachstumsstrategie eines Unternehmens, repräsentiert die Akquisitionsstrategie die Verfolgung des Ziels anorganischen Wachstums. Abb. 4 zeigt dabei einen übergeordneten Aufbau und die Eingliederung der Akquisitionsstrategie in die Unternehmensstrategie.

Abb. 4: Die Akquisitionsstrategie innerhalb eines Unternehmens

In dem folgenden Beispiel aus der Praxis wird die Wahl der Akquisitionsstrategie aus dem Motiv des Wachstums abgeleitet. In dem Praxisbeispiel handelt es sich um ein international tätiges Technologieunternehmen aus Deutschland mit einem starken Fokus auf die Produktion von Hardware. Aufgrund der zunehmenden Konkurrenz aus Asien und der dadurch deutlich verkleinerten Margen im bestehenden Geschäftsbereich besteht Handlungsbedarf, die Wertschöpfungskette zu erweitern. Ziel ist es, durch die Akquise eines Softwareunternehmens sowohl den Umsatz zu steigern und Synergien in der Kundenansprache zu heben als auch ein breiteres Produktportfolio anzubieten, um damit langfristige Kundenbindungen zu schaffen.

Im Gegensatz zum erwähnten Praxisbeispiel besteht häufig auch das Motiv der Konzentration, getrieben durch die Vergrößerung des Marktanteils und der etwaigen Akquisition eines direkten Konkurrenzunternehmens. Bei dem Motiv der Diversifikation handelt es sich um einen Technologiezukauf oder eine regionale Ausweitung des Geschäftsbereichs.[1]

[1] Meyer, 2011, S. 39.

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