Viele Maßnahmen, die kurzfristig helfen, die Kosten zu senken, sind zwar eigentlich bekannt, wurden aber bisher aufgrund fehlenden Drucks nur unvollständig oder unsystematisch umgesetzt. Oder sie wurden umgesetzt und alte Gewohnheiten schleichen sich nach und nach wieder ein. Jetzt lohnt es sich, alle einfach und schnell zu realisierenden Möglichkeiten erneut anzusehen und konsequent umzusetzen bzw. deren Einhaltung zu überwachen, etwa

  1. Ausschalten von Geräten und Beleuchtung, wenn diese nicht verwendet werden. Geräte sollten vom Netz genommen werden (kein Stand-by-Modus), wenn sie längere Zeit nicht genutzt werden. Jeder Mitarbeiter sollte verpflichtet werden, nach Arbeitsende Geräte "richtig" auszuschalten. Auch in Pausenräumen sollten Kaffeemaschinen, Radios oder Mikrowellen richtig ausgeschaltet werden. Tipp: Alle Geräte können an eine schaltbare Steckdosenleiste angeschlossen werden, mit der man sie vom Netz entkoppeln kann.
  2. Ergänzend sollten Bewegungssensoren oder Zeitschaltuhren angeschafft werden, die z. B. die Beleuchtung nur dann einschalten, wenn sie benötigt wird.
  3. Überprüfung, ob die gesamte Beleuchtung wirklich benötigt wird; sowie ggf. Abschaltung von Lampen.
  4. Standorte von Geräten überprüfen; bspw. sollten Kühlschränke nicht neben der Heizung oder dem Herd aufgestellt werden.
  5. Kürzung von Öffnungszeiten, um z. B. Heizkosten zu sparen.
  6. Überprüfung der Notwendigkeit von Dauerverbrauchern, etwa Wärmepumpen, und bzw. Anpassung der Laufzeiten.
  7. Abschaltung nicht oder nur zeitweise benötigter Maschinen.
  8. Überprüfung von Raumtemperatur und Lüftungsverhalten. Eine Absenkung der Raumtemperatur um 1 Grad reduziert den Verbrauch um ca. 6 %. Gerade Büroräume sind oft "gut" geheizt und haben Temperaturen von deutlich über 20 Grad. Hier sollte eine Absenkung auf z. B. 20 Grad geprüft werden. Außerdem sollte man von "Dauerlüften" auf regelmäßiges, kurzes Stoßlüften umstellen.
  9. Mit programmierbaren Thermostaten ist es möglich, die Temperatur automatisch zu reduzieren, wenn Räume nicht genutzt werden, z. B. nachts und an Wochenenden. So lassen sich zusätzlich bis 10 % Einsparungen erzielen.
  10. Regelmäßige Wartung von Heizung und Energieverbrauchern, um beste Energieeffizienz zu erreichen. Zudem sollte nach Möglichkeit ein Hydraulik-Abgleich bei der Heizung erfolgen. Damit wird dafür gesorgt, dass durch alle Heizkörper die richtige Wassermenge fließt. Ein Abgleich ist für Kosten ab 300 EUR zu erhalten und die Kosten sind oft schon im ersten Jahr wieder eingespielt. Allerdings ist für die Umsetzung ein Fachmann erforderlich; hier muss man mit Wartezeiten von mehreren Wochen rechnen.
  11. Homeoffice stärker nutzen, da dann ggf. Räume nicht benötigt und beheizt werden müssen. Das lohnt sich auch dann, wenn man Mitarbeitern einen Zuschuss zu den eigenen Kosten zahlt (zu Steuern Berater fragen). Ggf. können Räume an den Vermieter zurückgegeben oder untervermietet werden.
  12. Spritspartraining für Monteure oder Vertriebsmitarbeiter. Trainings bieten z. B. Automobilclubs oder Fahrschulen an: Kosten ab ca. 100 EUR/ Training. Die Ausgabe lohnt sich, da sich der Verbrauch um 30 % und mehr reduzieren lässt. Beispiel: Ein Mitarbeiter fährt 30.000 Kilometer / Jahr und verbraucht 3.000 Liter Benzin. Bei einem Preis von 2,25 EUR entstehen Kosten von 6.750 EUR. Lässt sich der Verbrauch auf nur noch 2.600 Liter senken, betragen die Kosten 5.850 EUR, eine Ersparnis von 900 EUR. Bei 5 Fahrzeugen reduzieren sich die Kosten um 4.500 EUR / Jahr, minus Trainingskosten.
  13. Ansonsten helfen Apps, um Tankstellen mit günstigen Preisen zu finden. Allerdings sollte man nicht zu große Umwege fahren, weil der Kostenvorteil wieder aufgezehrt wird und natürlich auch produktive Arbeitszeit verloren geht.
  14. Bei Neuanschaffungen, z. B. von IT, Fahrzeugen oder Maschinen, muss der Energieverbrauch stärker in den Vordergrund rücken. Über die Nutzungsdauer ergeben sich hier schnell Einsparungen von mehreren 10.000 EUR. Es sollten ergänzend Wirtschaftlichkeitsrechnungen vorgenommen werden, um das Sparpotenzial genauer beziffern zu können. Aufgrund der unsicheren Lage mit der weiteren Preisentwicklung bei Energie kann ergänzend auch mit Szenarien gearbeitet werden (wann amortisiert sich eine Anschaffung bei z. B. konstanten, steigenden oder ggf. leicht sinkenden Energiepreisen).
  15. Produktions- und andere Prozesse anpassen. Die Nutzung von Maschinen oder Fahrzeugen lässt sich verbessern, indem man z. B. die Auftragsbearbeitung verbessert und Rüstzeiten reduziert oder Fahrrouten besser plant und Leerkilometer vermeidet. Im Handwerk entstehen z. B. oft Fahrten in Baumärkte oder zwischen Standort und Baustellen, die sich zum Teil vermeiden lassen, wenn vorab geprüft wird, ob sich alle Werkzeuge und Teile für einen Auftrag im Fahrzeug befinden. Hier lassen sich sehr gut Checklisten einsetzen, mit denen Mitarbeiter die Vollständigkeit prüfen können.
  16. Lastspitzen vermeiden. Sie entstehen, wenn zu Arbeitsbeginn mehrere Maschinen gleichzeitig hochgefahren werden, die viel Strom verbrauchen....

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