Bei der Financial Due Diligence steht die Analyse der Ertragskraft des Unternehmens im Mittelpunkt.[1] Das Unternehmen wird in punkto Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage sowie Planungsrechnung untersucht. In diesem Zusammenhang werden erfolgs- und bestandsorientierte Kennzahlen sowie unterschiedliche Bilanz- und Bewertungsmethoden geprüft. Analysen im Bereich Current Year Trading, Quality of Earnings, Working Capital und Cashflow gehören ebenso zur Financial Due Diligence wie die Kalkulation des Net Debt. Diese sog. "Netto-Schulden" sind Basis für die spätere Bewertung des zu erwerbenden Unternehmens. Integraler Bestandteil der Financial Due Diligence ist auch die Validierung des Business Plans. Hier konzentriert sich diese Disziplin allerdings eher auf die Konsistenz der geplanten Zahlen. In vielen Financial-Due-Diligence-Berichten wird darüber hinaus die Erreichbarkeit der Planung aus der Ableitung entsprechender Umsatzwachstumsraten oder Aufwandsquoten aus der Vergangenheit validiert. Ist dies zweifelsohne ein legitimer Weg, muss dennoch festgestellt werden, dass die primär technische Analyse den Kern einer Business Plan Validierung nicht trifft. Gerade hier ist es ratsam, die Financial Due Diligence im Zusammenspiel mit der Commercial Due Diligence durchzuführen. Anders formuliert erfährt die Financial Due Diligence durch die Verzahnung mit der Commercial Due Diligence einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert. Erst mit der Commercial Due Diligence wird die Validierung der Planungsrechnung auf eine fundamentale Basis gestellt. Typischerweise wird die Financial Due Diligence von Wirtschaftsprüfern durchgeführt, die entsprechende Transaktionserfahrung mitbringen.

[1] Dazu und zu den nachfolgenden Ausführungen zur Financial Due Diligence vgl. Brebeck/Bredy, 2005.

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