Zusammenfassung

 
Überblick

Alle Führungskräfte sind bei der Aufgabe, ein bestehendes Geschäftsmodell in ein digitales Geschäftsmodell weiterzuentwickeln, gefordert. Sie müssen diesen Wandel initiieren, begleiten und die Mitarbeiter mitnehmen. Sie müssen dafür sorgen, dass notwendiges Know-how und Technologien aufgebaut und integriert werden, um den Kundenbedürfnissen von morgen gerecht zu werden.

Es geht um die Fähigkeit, Teams zusammenzustellen, die Mitarbeiter zu motivieren und deren Leistungsvermögen auf die Ziele des Unternehmens zu fokussieren und zu steuern. Gefragt sind strategischer Weitblick, aber acuh kommunikative Fähigkeiten, um Ziele verständlich und pointiert den Mitarbeitern zu vermitteln.

Für viele Geschäftsführer bedeutet das ein Umdenken und die Bereitschaft, mehr in die eigene Persönlichkeit und "Performance" zu investieren. Nutzen Sie die vielen Möglichkeiten, sich zu qualifizieren. Es gibt gute Angebote, um neue Ideen zu Geschäftsmodellen, Strategien und Leitbildern zu entwickeln. Scheuen Sie sich nicht, solche Angebote zu nutzen. Das sind bewährte Techniken – die Inhalte bestimmen Sie nach wie vor selbst. Beratungsresistenz können sich Geschäftsführer heutzutage nicht mehr leisten.

1 Die neue Rolle der Geschäftsführung im digitalen Unternehmen

Viele Verwaltungstätigkeiten, die mit der Führung der Geschäfte eines Unternehmens verbunden sind, sind bereits "digital" – Stichwort: Informationssysteme, Berichtswesen, Meldewesen, Lohnabrechnung, Bestellwesen, Rechnungsstellung usw. In der Praxis von kleineren Unternehmen sind es immer noch gerade diese Aufgaben, die viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Digitalisierung hat und wird in diesen Bereichen noch mehr Entlastung bringen.

Viele Unternehmer sehen die Entlastung von Verwaltungsaufgaben als kreative Chance – weg von der Bürokratie hin zu mehr Gestaltung des gesamten Geschäftsprozesses. Der Fokus der neuen Aufgabenstellungen für die Geschäftsführungen liegt damit auf:

  • der permanenten Weiterentwicklung des Geschäftsmodells (und dem Blick auf Strategieentwicklung und Trends),
  • dem Blick auf Finanzen, Produkte, Organisation und Abläufe,
  • der Begründung von Kooperationen mit strategischen Partnern,
  • dem Initiieren von Marketing-Aktivitäten und Kampagnen,
  • der Rekrutierung und Entwicklung von Mitarbeitern (Projekt-Management),
  • Compliance und Vertragswesen und
  • PR, Repräsentation, Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerken (Verbände, Organisationen).

Aus Geschäftsführungs-Perspektive ist die Digitalisierung gleichermaßen die Chance für neue Aktivitäten, aber möglicherweise auch eine Bedrohung des bisherigen Geschäftsmodells.

Gerade für etablierte Unternehmen und deren Geschäftsführer ist die Transformation des bestehenden Geschäftsmodells in die digitale Welt eine enorme Herausforderung. Es gilt daher, das eigene Geschäftsmodell zukunftsfest in der dititalen Welt zu gestalten.

In Unternehmen mit traditioneller Ressort-Aufteilung macht es Sinn, die Aufgabenverteilung zu überdenken bzw. neu zu organisieren – z. B. weg von der kaufmännischen Dominanz hin zur kreativen Geschäftsführung mit den oben genannten Aufgabenschwerpunkten.

2 Geschäftsführungs-Aufgabe "Kommunikation"

Mit zunehmender Digitalisierung ändern sich die Unternehmensziele, die Arbeitsorganisation und die Anforderungen an die Mitarbeiter. Aufgabe der Geschäftsführung ist es, diese Änderungen zu kommunizieren, den Mitarbeitern zu erklären und die Mitarbeiter zur Mitgestaltung des "neuen" Unternehmens zu motivieren. Im Besonderen geht es dabei um die folgenden Punkte:

  • Lust auf Veränderung machen: Digitalisierung ist eine ganzheitliche Aufgabe. Alle Prozesse und Abläufe im Unternehmen sind betroffen und gefordert. Neue technische Möglichkeiten verändern Produktionsprozesse, den Umgang mit den Kunden, die interne Information und Kommunikation. Die Mitarbeiter müssen gewohnte und eingeübte Arbeiten und Tätigkeiten ändern. Die Geschäftsführung ist dabei Vorbild für die Mitarbeiter (tone from the top). Machen Sie Lust auf Technik und Veränderung – am besten, indem Sie dies vorleben. Keinen guten Eindruck macht es z. B., wenn Sie selbst Ihre Termine noch im Notizbuch schriftlich festhalten oder Zielvereinbarungen nicht dokumentieren.
  • Den Wertewandel annehmen: Eine hierarchiebestimmte Arbeitswelt hat ausgedient. Die neuen Generationen von Mitarbeitern legen Wert auf Worklife-Balance und Sinnhaftigkeit. Sie sind bereit, sich im Unternehmen zu engagieren, Prozesse mitzugestalten und sich an der Formulierung der Unternehmensziele zu beteiligen. Als Geschäftsführer sind Sie Sprachrohr des Unternehmens und daher gefordert, sich und Ihr Unternehmen zu positionieren. Zum einen geht es darum, den jüngeren Mitarbeitern entsprechenden Raum zu geben und ihnen zu verdeutlichen, dass Sie solches Engagement unterstützen – ja sogar einfordern. Zum anderen geht es darum, ältere Mitarbeiter in den Veränderungsprozess einzubeziehen, deren Kompetenzen zu verbessern und sie fit zu machen für die neuen Anforderungen.
  • Zahlen transparent machen: Wenn die Mitarbeiter stärker in Entscheidungen einbezogen werden und/oder dezentral in Eigenregie entscheiden, geh...

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